Christian Kircher in seinem Büro in der Bundestheater-Holding.
"Presse"-Gespräch

Bundestheater-Chef: „Kultur soll nicht nur glücklich machen“

Christian Kircher, Chef der Bundestheater-Holding, über seine Pläne, autoritäre Regisseure und das Politische am Theater.

Welches Vorbild hat ein Kulturmanager? Christian Kircher findet seines in der Mythologie. Der Chef der Bundestheater-Holding arbeitet auch mit Künstlern zusammen, die nur im kreativen Chaos Großes leisten können. Als Herr der Zahlen muss er aber für eine höhere Ordnung in Staatsoper, Volksoper und Burgtheater sorgen. Dabei fühlt er sich wie „Odysseus, der sich am Segelmasten festbinden lässt. Er will die Sirenen singen hören, darf aber nicht vom rechten Kurs abkommen.“ Denn „man braucht eine Leidenschaft für singende Sirenen – aber die Nähe darf nie zu groß sein“. Freilich sprechen auf seinem Schiff nicht viele die Sprache der Betriebswirtschaft. Aber da hilft dem 55-jährigen Kärntner, dass er früher im Schönberg-Chor gesungen hat, unter „großen Dirigenten und Orchestern“: „Da kriegt man ein Sensorium, wie diese Branche tickt.“

Einen Eindruck davon, wenn auch einen denkbar schlechten, bekam auch die Öffentlichkeit – durch den Skandal um massive Misswirtschaft am Burgtheater. Vor vier Jahren übernahm dann der langjährige kaufmännische Leiter des Wien-Museums das Steuer – auf einem finanziell fast sanierten, aber beim Image noch angeschlagenen Tanker (die Holding ist mit 2400 Mitarbeitern der wohl größte Theaterkonzern der Welt). Kircher hat ihn wieder in sichere Fahrwasser geführt, die in der Vorwoche präsentierten Zahlen können sich sehen lassen. Aber welche neuen Ziele steuert er an?

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