Gesellschaft

Salzburgs-Protokollchefin: Der Fokus liegt auf der Kunst

Suzanne Harf erlebt ihren 34. Festspielsommer, der nicht nur wegen des Jubiläums in die Annalen eingehen wird.
Suzanne Harf erlebt ihren 34. Festspielsommer, der nicht nur wegen des Jubiläums in die Annalen eingehen wird.(c) Wildbild
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Suzanne Harf ist die Frau hinter dem Protokoll der Festspiele. Wie geht es ihr in einem Jahr, in dem Eröffnung und Side-Events gestrichen wurden?

Normalerweise wäre Suzanne Harf jetzt damit beschäftigt, die Premierenfeiern für „Elektra“ oder den „Jedermann“ auszurichten, Blumenschmuck und Dekoration für den Eröffnungsfestakt auszusuchen oder den Galaabend der Festspiele zu arrangieren. All das gibt es heuer nicht. Da das Ansteckungsrisiko zu groß wäre, findet der heurige Festspielsommer ohne Side-Events und Partys statt. „Ich unterstütze das sehr. Heuer liegt der Fokus ausschließlich auf der Kunst“, sagt Harf. „Das ist die Essenz der Festspiele.“

Die gebürtige Luxemburgerin ist die Frau hinter dem Protokoll des Festivals, es ist ihr 34. Sommer bei den Festspielen. Wie fühlt sich dieser Jubiläumssommer, der ganz von Vorsichtsmaßnahmen gegen Corona geprägt ist, für sie an? „Ich bin sehr angespannt“, sagt Harf. „Es ist eine positive Anspannung, eine Vorfreude auf die bevorstehenden Aufführungen. Aber es ist auch eine Anspannung, die von der Sorge geprägt ist, ob alles gut geht.“

Auch viele Partner betroffen

Die ehemalige Opernsängerin, die als Praktikantin bei den Festspielen anfing und nach mehreren Stationen und einer Babypause von Gerard Mortier gefragt wurde, die neu geschaffene Sponsoring- und Protokollabteilung zu übernehmen, steht voll hinter den Absagen aller Feiern und Veranstaltungen rund um die Festspiele. Trotzdem bedauert sie diese. „Für die Künstler ist das ein großer Verzicht“, meint Harf. Nach wochenlangen Proben und der Anspannung sei die Premierenfeier wichtig für alle Künstler. Aber heuer gehe das wegen des Ansteckungsrisikos einfach nicht.

Auch das traditionelle Künstlerfest, die einzige Gelegenheit, bei der alle Mitwirkenden der Festspiele zusammentreffen und miteinander feiern können, sei heuer ausgefallen. Leid tun Harf nicht nur die Künstler, sondern auch die vielen Unternehmen und Partner, denen durch die Absagen viel Geschäft wegfällt. „Es stehen so viele Betriebe dahinter. Das reicht vom Druck der Einladungskarten über die Gastronomie bis hin zu Blumenschmuck, Dekoration oder Veranstaltungstechnik.“

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