Konzertkritik

Ein Münchner rettete das Philharmoniker-Konzert in Schönbrunn

Wien bleibt die Stadt seiner Träume: Jonas Kaufmann klang, als hätte er seine Jugend in Hernals verbracht.
Wien bleibt die Stadt seiner Träume: Jonas Kaufmann klang, als hätte er seine Jugend in Hernals verbracht.ORF/Roman Zach-Kiesling
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Jonas Kaufmanns Liebeserklärung an Wien war das Beste beim philharmonischen Sommerkonzert in Schönbrunn.

Wien bleibt die Stadt seiner Träume. Wer Jonas Kaufmann das singen hört, glaubt ihm, serviert er doch die Mixtur aus Amateur-Poesie und Dialekt-Relikten, als hätte er seine Jugend in Hernals verbracht. An solch linguistisch heiklen Aufgaben scheitern ja oft waschechte Wiener kläglich. Das Problem ließ sich am Freitag auch auf einer Metaebene studieren: Zum viertenmal dirigierte Valery Gergiev das philharmonische Konzert in Schönbrunn, das diesmal wirklich zum „Sommernachtskonzert“ wurde, weil es endlich einmal nicht im verregneten Juni, sondern im nur meteorologisch herbstlichen September stattfand.

Den schönen Abend durften aber nur 1250 geladene Gäste genießen. Wo sonst Zigtausende das Konzertgeschenk als Volksfest feiern, agierten zum Wohle der Verbreitung der sogenannten klassischen Musik diesmal nur die Kameras. Ein Medienereignis also, vom Medien-Vollprofi Gergiev mit seinen berüchtigten zitternden Bewegungen aus dem Ärmel geschüttelt.

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