Interview

Keuschnigg: "Die Schweizer sind insgesamt liberaler"

Trotz hoher Infektionszahlen sind in der Schweiz Hotels, Gastronomie und Handel weitgehend geöffnet.
Trotz hoher Infektionszahlen sind in der Schweiz Hotels, Gastronomie und Handel weitgehend geöffnet.imago images/Geisser
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Trotz hoher Infektionszahlen sind in der Schweiz Hotels, Gastronomie und Handel weitgehend geöffnet. Warum das so ist, erklärt Ökonom Christian Keuschnigg, der zudem großen Aufholbedarf bei österreichischen Unternehmen sieht.

Die Presse: Ganz Europa macht seit vielen Wochen dicht. In der Schweiz haben Hotels, Gastronomie und Handel noch weitgehend geöffnet. Und das trotz der seit Wochen hohen Fallzahlen. Steht für die Schweizer die Wirtschaft über der Gesundheit?

Christian Keuschnigg: Das würde ich so allgemein nicht sagen. Auch in der Schweiz gelten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen. Insgesamt ist man hier aber wohl etwas liberaler als in anderen Ländern. Jetzt wird es aber neue Verschärfungen geben, auch Restaurants und Sportstätten sollen geschlossen werden.

Auffällig ist, dass die Maßnahmen von Kanton zu Kanton sehr unterschiedlich sind.

Man muss abwägen zwischen Gesundheitskrise und wirtschaftlichen Interessen. In der Schweiz wird sehr viel auf Kantonsebene entschieden. Da gibt es in der Stärke der Maßnahmen teils große Unterschiede zwischen einem Kanton und dem nächsten. Alle wollen autonom entscheiden, das ist eben das Wesen des Schweizer Föderalismus. Österreich ist da um Dimensionen zentralistischer.

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