CDU und CSU sind unfähig, einen Übergang in die Post-Merkel-Ära zu schaffen. Die deutsche Kanzlerin desavouiert Nachfolger inzwischen gewohnheitsmäßig.
Auf Deutschland kommt eine Zeitenwende zu. Für Angela Merkel ist nach 16 Jahren im Amt bald Schluss. Sie tritt bei der Bundestagswahl am 26. September nicht mehr an. So viel steht fest. Sonst aber ist so ziemlich alles offen. Der Bundeskanzlerin wird ja gern nachgesagt, sie denke alles vom Ende her, doch über ihr eigenes politisches Ende hinaus hat Merkel offenbar nicht besonders scharf nachgedacht. Das Management des Machtübergangs ist bisher jedenfalls ein Fiasko.
Es begann damit, dass sie zunächst Annegret Kramp-Karrenbauer als ihre Wunschnachfolgerin auserkor. Die saarländische Ex-Ministerpräsidentin setzte sich zwar im Dezember 2018 mit Ach und Krach bei der CDU-Vorsitzwahl durch. 14 Monate später war aber sie schon wieder Geschichte, gescheitert an sich selbst, an der Distanzlosigkeit der Thüringer CDU gegenüber der AfD und gescheitert auch an Merkel, die ihr nicht genug Raum zur Entfaltung gab und sie dann auf offener Bühne mit einem Machtwort desavouierte. Es folgte die durch die Pandemie in die Länge gezogene Suche nach einem neuen Vorsitzenden, die heuer im Jänner mit der Kür von Armin Laschet endete.