Klassik-Neuedition

Wie Bruno Walter lächelnd Erdbeben provoziert

CARNEGIE HALL US 1947 Conductor BRUNO WALTER with the Philharmonic Symphony Orchestra of New York Date: 1947 PUBLICATION
CARNEGIE HALL US 1947 Conductor BRUNO WALTER with the Philharmonic Symphony Orchestra of New York Date: 1947 PUBLICATION(c) imago images/Ronald Grant (Mary Evans Picture Library via www.imago-images.de)
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Was geschah, als ein großer Dirigent, dessen strengste Aussage „Ich bin noch nicht ganz glücklich“ lautete, mit Musikern arbeitete, die Toscanini „trainiert“ hatte.

Das Schönste an dieser Neuerscheinung ist die Vorfreude, die der Titel schürt: „Bruno Walter at the NBC, Vol. 1“ verheißt zumindest eine zweite Folge, vielleicht noch mehr. Was auf Nr. 1 zu hören ist, lässt das Herz jedes Klassik-Sammlers höher schlagen. Bruno Walter am Pult der von Arturo Toscanini trainierten Mannschaft des NBC, das mochte schon für die Zeitgenossen etwas ganz Besonderes bedeuten.

Hier Toscanini, der Präzisionsfanatiker, da Walter, der leidenschaftliche Gestalter mit einem Sinn für dramatische Entwicklungen, der jenem Toscaninis gewiss ebenbürtig war, aber auch mit einer Sensibilität für weich geschwungene, liebevoll modellierte Phrasierungsbögen und warme Farbtönungen – für die der grimmige Italiener nicht berühmt war.
Freilich: ein von Toscanini vorbereitetes, ebenso reaktionsschnelles wie flexibles, rhythmisch akkurates Orchester produzierte unter Bruno Walters Händen tatsächlich Außerordentliches. Der Maestro, eben vor den Nationalsozialisten aus Wien geflüchtet, stand in seiner zweiten amerikanischen Saison einige Wochen lang am Pult des NBC-Orchesters.

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