Staatsoper

Macbeth und seine grausigen Rabenviecher

++ HANDOUT ++ WIENER STAATSOPER: 'MACBETH'
++ HANDOUT ++ WIENER STAATSOPER: 'MACBETH'WIENER STAATSOPER/MICHAEL PÖHN
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Verdis Oper mit Netrebko und Salsi als egomanem Paar: Philippe Jordan sorgt am Pult der Staatsoper für die Schärfe und Präzision, die Sängern und Regie etwas fehlt.

Dass „Federn“ im Wienerischen ein Synonym für Angst ist, beschert dieser Staatsopernpremiere einen Treppenwitz. Schwarze Federn rieseln aus den Händen der Lady Macbeth nach dem ersten Mord, und zuletzt, wenn Macbeth auf offener Bühne von hinten erdolcht wird, reißt ihm Macduff eine Fülle davon aus dem Rücken: Federn als Symbol für Blut, schwarz, gestockt, grausig. Aber Federn im übertragenen Sinne hatte offenbar Regisseur Barrie Kosky – und erschien post festum nicht vor dem Vorhang. Die Ausläufer seines Staatsoperndebüt-Traumas, verursacht durch die Buhstürme 2005 anlässlich seiner „Lohengrin“-Inszenierung?

Ein Albtraum, gewiss. Aus Albträumen schreckt man keuchend und verschwitzt empor – und so geht es vor allem Koskys Macbeth: Immer wieder reißt er im Dunkel von Klaus Grünbergs Bühne japsend Mund und Augen auf oder fällt zuckend zu Boden. Erst nach seinem Tod (!) scheint er mit seinem Wahnsinn Frieden zu schließen, an der Seite von ein paar an Hitchcock gemahnenden Krähen – war alles nur Einbildung? Auch die Lady führt nachtwandelnd einen einseitigen Dialog mit einem schwarzen Vogel . . .

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