Opernkritik

Stark wie Shakespeares „Sturm“: Saisonende an der Grazer Oper

Als Miranda in Shakespeares „The Tempest“: Anne Bennent vor Sebastian Wendelin und Markus Meyer.
Als Miranda in Shakespeares „The Tempest“: Anne Bennent vor Sebastian Wendelin und Markus Meyer.Oper Graz/Oliver Wolf
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Mutig und markant programmiertes Saisonende an der Grazer Oper: eine wiederentdeckte Schauspielmusik von Sibelius, ein Avantgarde-Klassiker von Harrison Birtwistle.

Für Ausgefallenes war Intendantin Nora Schmid, die seit 2015 die Oper Graz mit Geschick und Fortüne führt, stets zu haben, sie engagierte sich für Stücke von Martinů, Humperdinck, Szymanowski und Weinberg. Vor Kurzem ereilte die 43-jährige Schweizerin der Karriereruf aus Dresden: In zwei Jahren übernimmt sie die Leitung der Semper-Oper. Graz hat sich einmal mehr als internationales Sprungbrett bewährt . . .

Auch das Finale der – vom Virus stark beeinträchtigten – Saison 2020/21 war originell. Zunächst sorgte im Haupthaus eine geschickt arrangierte Fassung einer so gut wie unbekannten Schauspielmusik von Jean Sibelius zu Shakespeares „The Tempest“ für Furore. Bei diesem 1926 in Kopenhagen uraufgeführten Stück handelt es sich keineswegs um Gebrauchsmusik, die nur zur Handlungsuntermalung dient, sondern um eigenständige Musik erster Güte, groß besetzt für Orchester, Chor und Solisten. 34 Nummern finden in den fünf „Sturm“-Akten Platz: Charakterstücke, fein ziselierte Atmosphärestudien und Aktionsbeschleuniger.

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