WHO-Warnung

Hochansteckend, keine Behandlung: Marburg-Virus in Guinea ausgebrochen

Es ist der erste Fall einer Virus-Infektion in Westafrika, berichtet die WHO. Das Virus wird von Fledermäusen auf Menschen übertragen.

Im westafrikanischen Staat Guinea haben die Behörden einen Ausbruch des lebensgefährlichen Marburg-Fiebers bekannt gegeben. Wie die Weltgesundheitsorganisation WHO am Montagabend mitteilte, handelt es sich um den bisher ersten Fall überhaupt in Westafrika. Weniger als zwei Monate nach dem Ende eines Ebola-Ausbruchs in dem Staat wurde das hochansteckende Fieber im Süden Guineas in der Präfektur Guéckedou bei einem mittlerweile gestorbenen Patienten entdeckt.

Erste Untersuchungen vor Ort wurden vom Institut Pasteur in Senegals Hauptstadt Dakar bestätigt. Die Suche nach Kontaktpersonen des Patienten ist eingeleitet. Erschwert wird das Eindämmen des Ausbruchs durch den gleichzeitigen Kampf gegen das Coronavirus.

Ähnlich wie eine Ebola-Infektion führt das durch Fledermäuse übertragene Marburg-Fieber meist zu hohem Fieber und inneren Blutungen. Es gilt als hochansteckend und wird auf andere Menschen vor allem durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten übertragen. Aktuell sind keine antiviralen Medikamente oder Impfungen gegen das Marburg-Virus zugelassen, so die WHO in einer Erklärung.

Cholera wütet im Niger

Im Süden des Niger sind hingegen bereits nach einem Ausbruch der Cholera mindestens zwölf Menschen gestorben. Weitere 201 Menschen in drei Regionen hätten sich mit der gefährlichen - im Gegensatz zu Corona und Marburg durch Bakterien ausgelösten - Durchfallerkrankung angesteckt, teilte Gesundheitsminister Idi Illiassou Mainassara am Montag mit. Heftige Regenfälle hätten zur Ausbreitung beigetragen, sagte er. Das südliche Nachbarland Nigeria kämpft ebenfalls mit einem Ausbruch der Infektionskrankheit.

Seit März sind dort bereits mindestens 653 Menschen in 22 der 36 Bundesstaaten daran gestorben. Die Gesundheitsbehörden im Niger gehen davon aus, dass zwischen beiden Ausbrüchen ein Zusammenhang besteht.

Laut Gesundheitsminister Mainassara betraf auch ein vorangegangener Cholera-Ausbruch im Niger im Jahr 2018 dieselbe Region. Die Grenze zwischen Niger und Nigeria sei ein Hotspot für solche Ausbrüche, sagte er. Dort würden sich die Menschen oftmals nur mit minimalen Einschränkungen frei zwischen beiden Ländern bewegen.

(APA/dpa/Reuters)

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