Salzburger Festspiele

Petrenko mag es feurig – oder knochentrocken

Salzburger Festspiele / Marco Borelli
  • Drucken

Beim zweiten Salzburger Auftritt mit den Berliner Philharmonikern bot der Dirigent ein seltsam abgemischtes Programm.

Facetten des slawischen Repertoires brillant über die Rampe zu bringen, zählt zu den hervorstechenden Eigenschaften der Berliner Philharmoniker. Bei ihrem zweiten Salzburger Auftritt verriet ein sonderbar abgemischtes Programm Kirill Petrenkos Hang zu musikalischem Panslawismus. Der russischstämmige Chefdirigent bringt, was ihm wichtig erscheint, was im Alltagsbetrieb fehlt oder wofür er sich stur einsetzt. Diesmal wurde die russische Tradition mit der Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“ beschworen.

Tschaikowski nobel distanziert, kaum unter die Haut gehend, die schneidenden Akkorde im rasenden Stakkato wie maschinell gefertigt. Das Schicksal des Liebespaars rührte nicht. Ein knöcherner Gesamteindruck wie im Röntgenbild, ohne Fleisch und Blut. Das Adrenalin für inniges Musizieren hatten die Musiker vielleicht in der Garderobe gelassen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.