Austropop

Es bebe der Zentralfriedhof: Ambros' Konzert

APA/HERBERT NEUBAUER
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Wolfgang Ambros spielte in der Wiener Ruhestätte, die nie nur das war, Hits von sich und seinen Austria-3-Kollegen.

„Am Zentralfriedhof ist Stimmung“, wie es das Wiener Areal seit seiner Eröffnung 1874 vielleicht wirklich noch nicht erlebt hat. „Denn alle Toten feiern heut' seine ersten 147 Jahr“, textete Wolfgang Ambros am Mittwochabend seine Austropophymne geschichtsbewusst um. Auch wenn es diesmal nicht die Toten waren, die recht ausgelassen auf den Gräbern tanzten (und dabei selbst Standesgrenzen begruben), sondern 9000 Quicklebendige, die sich der Magie hingaben, einen Klassiker am Ort seines Geschehens zu erleben.

Im Rahmen des Nachklang-Festivals, veranstaltet von der Bestattung Wien, spielte Ambros vor der Luegerkirche Hits von sich, Reinhard Fendrich und Georg Danzer, und zwar mit der originalen Austria-3-Begleitband. Der Reiz zum nostalgischen Schwelgen war bei Liedern wie „Für immer jung“, „Jö schau“ und „Weus´d a Herz hast wia a Bergwerk“ entsprechend groß; der schon recht gebrechliche 69-Jährige selbst konterkarierte jeglichen Schmalz mit unerschütterlicher Nonchalance. An einen Stuhl gelehnt, erfreute er sich an so manch kecker Umtextung, konkretisierte etwa, wer in „Zwickt's mi“ jene „echten Vorbilder“ sind, die „nur kuschen, geldgierig, bestechlich san“ – „uns're Regierung!“ –, und schlug in „Die Blume aus dem Gemeindebau“ nicht eine Einladung zum Fernsehen aus, sondern zu dem, was man heute „Netflix and Chill“ nennt: „Kummen's streamen, Herr Franz!“

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