Vorschau aufs Filmjahr 2022

Von "Batman" bis "Avatar 2": Blockbuster, die 2022 kommen

Robert Pattinson wird zur Fledermaus, Wikinger sinnen auf Rache und Tom Cruise fliegt tief: Einige programmierte Blockbuster sind heuer angekündigt.

Die Filmszene ist von Corona besonders stark betroffen, nicht nur wegen der auf der Hand liegenden Frage nach offenen oder geschlossenen Kinos, sondern auch, weil die Pandemie den Mut der Studios und Verleiher in den vergangenen (beinahe) zwei Jahren dämpft. Ob sich das heuer grundlegend ändern wird, bleibt abzuwarten. Einige Blockbuster könnten aber jedenfalls wieder die Massen ins Kino locken.

„Scream 5“: ab 13. Jänner 2022

Schon wieder „Scream“? Schon wieder „Scream“. Auch dieses Mal müssen Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette gegen einen schier übermenschlichen Killer kämpfen. Und gleichzeitig eine Gruppe Jugendlicher davor bewahren, ermordet zu werden. Ob die Regisseure Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett sich auch die Cleverness und die popkulturellen Verweise der ersten Filme abgeschaut haben?

„Spencer“: ab 13. Jänner

Kristen Stewart darf sich Oscar-Chancen ausrechnen für ihre Darstellung von Prinzessin Diana im Weihnachtsurlaub. Es sind nicht böse Royals, die Diana in Regisseur Pablo Larraíns Film zugrunde richten, auch nicht der entfremdete Ehemann oder rücksichtslose Paparazzi. Vielmehr ist es die Last der Tradition, die die Seele der Volksprinzessin zu erdrücken droht.

„Nightmare Alley": ab 20. Jänner

Fantasy-Meister Guillermo del Toro ist Garant für handwerklich exquisite Düsterparabeln, die in puncto Ästhetik noch nie enttäuscht haben. Diesmal adaptierte er einen kultigen Pulp-Roman von William Lindsay Gresham: Der ehrgeizige Schausteller Stanton Carlisle (Bradley Cooper) lässt sich mit einer Psychiaterin (Cate Blanchett) ein, die noch gefährlicher ist als er selbst.

„Moonfall“: ab 3. Februar

Roland Emmerich zeigt wieder einmal, wie die Welt zerstört werden könnte. Dieses Mal droht der Mond auf die Erde zu stürzen. Eine ehemalige Astronautin und Nasa-Offizierin (Halle Berry) glaubt zu wissen, wie die Menschheit gerettet werden kann. Doch zuerst muss ihr erst jemand glauben. Glücklicherweise tun zwei weiße Männer das (Patrick Wilson, John Bradley West). Kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen, oder? Es sei denn, der Mond ist gar nicht das, was man geglaubt hat.

„Tod auf dem Nil“: ab 10. Februar

2017 startete Kenneth Branagh mit „Mord im Orient Express“ eine neue Reihe an Verfilmungen von Werken der Krimikönigin Agatha Christie. Diesem Auftakt soll nun „Tod auf dem Nil" folgen, der bereits 1978 mit Peter Ustinov ein Erfolg wurde. Erneut übernimmt Branagh nicht nur die Regie, sondern auch die Rolle des belgischen Privatdetektivs Hercule Poirot, der diesesmal einen mysteriösen Todesfall bei einer Dampferfahrt auf dem Nil klären muss, wobei Stars wie Gal Gadot, Annette Bening oder Armie Hammer ins Fadenkreuz geraten.

„Belfast“: ab 24. Februar im Kino

Und nochmal Kenneth Branagh: Sein von der eigenen Kindheit inspirierte Nordirland-Drama „Belfast“ wurde im September vom Publikum zum Siegerfilm beim 46. Toronto International Film Festival (TIFF) gewählt. Die bewegende Coming-of-Age-Geschichte mit Caitríona Balfe und Jamie Dornan erzählt von einer Familie im Dublin 1969, die sich entscheiden muss: Entweder sie gehen fort oder sie bleiben in dem von Unruhen erschütterten Nordirland.

„The Batman": ab 4. März

Viele Reihen werden fortgesetzt. Man kann etwa „Twilight“-Star Robert Pattinson als schlecht rasierten, beinahe fatalistischen Batman sehen. Der Start des Films von Regisseur Matt Reeves ("Planet der Affen") war mehrmals verschoben worden. Die Szenerie ist sehr düster; Pattinson steht Zoë Kravitz als Catwoman gegenüber und trifft auf Colin Farrell als Pinguin - und den mörderischen Riddler (Paul Dano). Der Film soll nichts mit den Vorgängern zu tun haben und einen Neustart für das „Batman“-Franchise bedeuten – und wer weiß, vielleicht begegnet Pattinsons Batman in Zukunft ja Joaquin Phoenix' Joker?

„Morbius": ab 1. April

In dem Anti-Superhelden-Film spielt Jared Leto spielt einen Wissenschaftler, der versucht, sich von einer Blutkrankheit zu heilen und dabei zum Vampir wird. Für Regisseur Daniel Espinosa ist es der erste Marvel-Film – und er wurde, wie die „Venom“-Filme – nicht von Disney produziert, sondern von Sony Pictures.

„Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse": ab 8. April

Heuer startet außerdem der dritte von fünf geplanten „Phantastische Tierwesen“-Filmen aus dem erweiterten Harry-Potter-Universum. Wieder kommt das Drehbuch von J. K. Rowling und wieder übernahm Eddie Redmayne die Rolle des Zauberers Newt Scamander, der auf der Suche nach magischen Tieren durch Welt reist. Johnny Depp ist nicht mehr dabei, dafür spielt Mads Mikkelsen den Schurken Grindelwald.

„The Northman“: 24. April

Alexander Skarsgard ist in dem Film ein Wikinger-Prinz, der den Mord an seinem Vater rächen will. An seiner Seite: Ana Taylor-Joy („Der Damengambit“). Der Trailer sieht blutig, sehr blutig aus, aber der Blick auf den Regisseur macht neugierig: Robert Eggers beeindruckte zuletzt etwa mit seiner Horrorgroteske „The Lighthouse“, in dem Willem Dafoe und Robert Pattinson einander auf einer einsamen Insel bekriegen.

"Top Gun: Maverick": ab 26. Mai

Und dann ist da auch Top Gun, für den Tom Cruise wieder in die Pilotenuniform stieg. Das Original kam 1986 ins Kino, und der mittlerweile 59-Jährige sieht seinem Kampfpilot Pete „Maverick“ Mitchell tatsächlich noch einigermaßen ähnlich. Der Film war übrigens schon für 2020 angekündigt. Und man fragt sich: Ist er nun (zu) gut abgehangen?

"Jurassic World: Ein neues Zeitalter": ab 9. Juni

Außerdem kehren die genetisch modifizierten Dinosaurier der Jurassic-Reihe zurück. Der sechste Film soll näher an dem Original von Steven Spielberg aus dem Jahr 1993 sein, mittlerweile streifen die Dinos aber durch Großstädte. Bryce Dallas Howard und Chris Pratt sind erneut in den Hauptrollen zu sehen. Daneben kehrt das legendäre Trio aus Sam Neill, Laura Dern und Jeff Goldblum zurück.

„Elvis": ab 24. Juni

Weniger Zerstörung dürfte es da bei "Elvis" geben. Austin Butler verkörpert den jungen Sänger, Tom Hanks seinen Manager, wobei mit Baz Luhrmann ("Moulin Rouge") ein Spezialist für Musikfilme die Regie führt. Viel zu sehen ist im Trailer aber noch nicht.

„The Woman King": ab 16. September

Der Film schildert die wahre Begebenheit, dass sich einst afrikanische Frauen einer Militäreinheit aus dem Königreich Dahomey gegen französische Eindringlinge und die Versklavung wehrten. Für den Freiheitskampf standen die Oscarpreisträgerinnen Viola Davis und Lupita Nyong'o vor der Kamera. Es ist noch kein Trailer verfügbar.

„Black Panther: Wakanda Forever"

Nach dem Tod von Hauptdarsteller Chadwick Boseman stand eine Fortsetzung des überaus erfolgreichen und selbstbewussten "Black Pantehr"-Film von 2018 lange in den Sternen. Nun hat sich Autor und Regisseur Ryan Coogler doch zu einem weiteren Film entschlossen, er ist ngemeinsam mit Joe Robert Cole für das Drehbuch verantwortlich. Bezüglich des Inhalts gibt man sich noch bedeckt. Bosemans Figur T'Challa wird im neuen Film jedenfalls nicht vorkommen, so viel ist fix. Mitspielen werden Lupita Nyong'o, Daniel Kaluuya, sowie Letitia Wright und - wie schon in anderen Marvel-Produktionen - die deutsche Schauspielerin Florence Kasumba.

„Avatar 2": ab 15. Dezember

Eine recht spannende Fortsetzung ist der zweite Avatar-Film. James Cameron sorgte 2009 mit dem Hit "Avatar - Aufbruch nach Pandora" für Aufsehen, er gilt immer noch als kommerziell erfolgreichster Film aller Zeiten. Computeranimation mittels lebensechter Bewegungserfassung der Hauptdarsteller, eingepflanzt in eine atemberaubende, stereoskopische Digitalumgebung – all das steckte damals noch in den Kinderschuhen. Nun wird „Avatar" nach langer Pause fortgeführt - mit Stars wie Kate Winslet, Sigourney Weaver oder Vin Diesel. Der Start ist für Mitte Dezember angekündigt, drei weitere Teile sollen folgen.

Maria Schrader ist im deutschsprachigen Raum schon länger ein Star, wo sie zunächst als Schauspielerin in Werken wie "Deutschland 83" reüssierte. Mittlerweile ist sie aber auch eine fixe Größe als Regisseurin, die sich mit der Stefan-Zweig-Biografie "Vor der Morgenröte" einen Namen machte und mit der Netflix-Miniserie "Unorthodox" einen Emmy gewann. Mit ihrer Sci-Fi-Romanze "Ich bin dein Mensch" hat sie die Chance, für Deutschland einen Auslandsoscar zu gewinnen. Ende des Jahres oder Anfang des nächsten soll ihr US-Film "She said" herauskommen, der auf einem Buch der "New York Times"-Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey basiert, die Harvey Weinsteins Geschichte des Missbrauchs und sexuellen Fehlverhaltens gegen Frauen aufgedeckt haben. Schrader könnte also mit dem großen US-Film zur MeToo-Debatte letztgültig durchstarten.

(Red.)

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