Staatsoper

Diese Lady Macbeth trifft ins Schwarze

Staatsoper/Michael Pöhn
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„Macbeth“ in Barrie Koskys dunkler, reduzierter Inszenierung, mit gleißenden Tönen von Anna Pirozzi.

Es gibt wenige Verdi-Partien, die so viel verlangen wie die Lady Macbeth: großen Stimmumfang, eine dynamische Palette vom Flüsterton bis zum dramatischen Ausbruch, Agilität und Finesse in den verzierten Passagen. Vor allem eine darstellerische Kraft, die die Wandlung von der gewaltbereiten, ehrgeizigen Ehefrau zur vom Gewissenswurm zerfressenen Wahnsinnigen nachvollziehbar macht. Trotzdem oder gerade deshalb ermöglicht die Rolle viele verschiedene stimmliche Zugänge. Vom dunklen dramatischen Mezzosopran bis zum durchdringenden, koloraturgewandten Sopran reicht die Palette – auch wenn die tieferen Stimmen gewöhnlich vor dem hohen Des am Ende der Nachtwandelszene kapitulieren müssen und selbst höhensichere Kolleginnen oft nicht den verlangten „Fil di voce“-Effekt erzielen können, einen fadenfeinen Pianissimo-Ton, der seine Schaurigkeit gerade aus dem Zarten beziehen muss.

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