Mit bombastischen Rocksongs wie „Bat out of Hell“ wurde Meat Loaf berühmt, auch als Schauspieler wurde er anerkannt. Nun ist er im Alter von 74 Jahren gestorben.
Der Himmel kann warten. Rührseliger Bombast, manche würden es Kitsch nennen, was Meat Loaf in einer Powerballade wie „Heaven Can Wait“ zwischen sanft und entschlossen ins Mikrofon schmetterte: „And a band of angels wrapped up in my heart will take me through the lonely night.“ Was ihm aber selbst Kritiker nicht absprechen konnten, war die Stimme, mit der er derartige Powerballaden beherrschte. „The Voice“ wurde er auch genannt. Genau das, was Komponist Jim Steinman für seine Idee des Rock brauchte, melodisch, theatralisch und mit Wucht. Für die Musik des Meisters, der seine Musikrichtung selbst als „Wagnerian Rock“ bezeichnete, war Meat Loaf das ausführende Organ, so etwas wie der Heldentenor der Rockmusik.
„Bat out of Hell“ aus dem Jahr 1977 war das Meisterstück der beiden. Ein Album, das sich mehr als 43 Millionen Mal verkaufte. Und auf dem Meat Loaf die vier Oktaven, die seine Stimme umfasste, mehr als ausnutzen musste. Doch so stark seine Stimme auch war, auf der folgenden Tour beanspruchte er sie zu stark. Und konnte das für ihn bereits fertig geschriebene Nachfolgealbum nicht einsingen. Zwar überließ Steinman ihm noch einige Songs für ein weiteres Album, doch die große Partnerschaft war vorerst vorbei. Und der Weg des Sängers führte mit wechselnden Komponisten und Produzenten in die musikalische Mittelmäßigkeit. Es folgten der totale Bruch mit Steinman, ein Nervenzusammenbruch, ein Alkoholproblem und nach dem Entzug ein weiterer musikalischer Flop mit dem von Frank Farian produzierten „Blind Before I Stop“.