Kritik

Dem Briten Daniel Harding fällt zu Britten nichts ein

Daniel Harding (Archivbild)
Daniel Harding (Archivbild)MAGO / momentphoto/Bonss
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Die Dresdner Staatskapelle spielte Englisches im Konzerthaus.

Geigen-Flageoletts vermischt mit hohen Flöten-Tönen – das ist typisch für Benjamin Brittens „Peter Grimes“, eine Herausforderung für ein Spitzenorchester. Die Sächsische Staatskapelle Dresden hat es wieder einmal an die Gestade des Wienflusses getrieben und zwar – auch Äußerlichkeiten spielen eine Rolle – in „altdeutscher“ Aufstellung (zweite Geigen rechts, Celli links hinter den ersten) auf flachem Podium.

Und dennoch war diesmal fast alles anders. Kein typisch deutsches Programm, bloß Splendid Isolation als Motto für Nachhilfestunden in angelsächsischem Repertoire. Das ist keine sichere Bank in problembeladenen Zeiten. Chefdirigent Christian Thielemann ist in statu abeundi (in zwei Jahren endet diese Erfolgsphase), die Gerüchteküche brodelt, jeder darf sich die Halbwahrheiten holen, die er hören möchte. Die Dresdner sind auf Brautschau – und im Moment auf den 47-jährigen, aus Oxford stammenden Daniel Harding gekommen, der in punkto Interpretationsvermögen der heute nicht so seltenen Blutgruppe Null angehört.

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