Staatsoper

So berührt uns Wagners Geschwisterliebe-Drama

Staatsoper/Ashley Taylor
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Fortsetzung des weitgehend neu besetztem „Ring des Nibelungen“ an der Staatsoper: In der „Walküre“ dominierten das Wälsungenpaar – und nochmals Nina Stemme in der Titelpartie.

Ein Wotan, der sich nach absonderlichem Schwächeln im „Rheingold“ nun in der „Walküre“ kräftemäßig verausgabte und sich vor dem dritten Akt prompt wegen Allergie als indisponiert ansagen ließ: Das klingt nicht nach dem Stoff, aus dem Legenden geschnitzt sind. Dennoch wurde es eine erhebende Vorstellung. Nicht zuletzt, weil Axel Kober am Pult mit dem alerten, klangschönen Orchester Spontaneität und Frische mit Dramatik und Poesie vereinte – auf der Basis hörbar guter Vorbereitung. So wuchsen die Höhepunkte des dritten Akts wie von selbst zu enormer Größe an, ohne dass die Stimmen dadurch zur Nebensache erklärt worden wären.

John Lundgren kam dabei trotz einiger Einbrüche mit Anstand über die Runden, eine offizielle Bitte um Nachsicht wirkt psychologisch ja oft Wunder. Aber bereits in Wotans großem Monolog des zweiten Akts mussten neuerlich technische Mängel und Unebenheiten als „Interpretation“ herhalten: Anzeichen eines bedauerlichen vokalen Raubbaus. Immerhin rührte sein Abschied von der Lieblingstochter, für den sich ja der Regisseur Sven-Eric Bechtolf einige schöne Ideen hat einfallen lassen.

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