Harald Schmidt: Mich interessieren am Theater keine "Projekte"

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Bühnen könnten sich mit Projekten oder Laien kein neues Publikum erschließen, sagt der Schauspieler und Entertainer. "Das alte bleibt bloß weg“.

Entertainer Harald Schmidt (64) hält wenig von neuen Ansätzen auf den deutschen Theaterbühnen. "Wenn ich ins Theater gehe, möchte ich möglichst virtuose Schauspieler und ein Stück sehen. Mich interessieren keine Projekte und auch nicht die politische Befindlichkeit eines Ensembles, weil da fehlt den Ensemble-Mitgliedern die Kompetenz", sagte er der "Berliner Zeitung".

"Das funktioniert nur in einem System, wo die Theater mit Milliarden subventioniert werden. Wenn Sie im Londoner Westend oder am New Yorker Broadway spielen, ist mit solchen Ideen bereits nach dem ersten Vorstellungstag Schluss." Das subventionierte Stadttheater sei stolz darauf, "dass nicht nur Profis auf der Bühne stehen, sondern auch ambitionierte Laien oder Angehörige von irgendwelchen Ethnien, die gerade im Gespräch sind." Die Bühnen könnten sich damit aber kein neues Publikum erschließen. "Das alte bleibt bloß weg", sagte er.

Schmidt selbst steht im September mit dem Programm "Spielplananalyse" für drei Termine auf der Bühne des Schauspiels Stuttgart. "Ich will dem Zuschauer sagen: Hier gibt es Theater, wie du es kennst. Da kommt einer auf die Bühne und spielt dir was vor. Der erwartet auch nicht, dass hinterher die Gesellschaft besser geworden ist", sagte der Unterhalter. Übrigens saß Harald Schmidt Ende Mai auf der Bühne des Wiener Volkstheaters und präsentierte sein Bernhard-Reisebuch. >> Harald Schmidt im Volkstheater: „Eigentlich eine Wiener Ehe“

(APA/dpa)

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