Operette

Im Salzkammergut weht jetzt Berliner Luft

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In Bad Ischl wird berlinert und zum Mond gereist: Das Lehár-Festival zeigt „Frau Luna“ als überdreht-mitreißende Revue-Operette.

Rasant steppende Mondbewohner in sexy Glitzerkostümen, die ebenso von der „Berliner Luft“ singen wie ein weltraumreisender Mechaniker. Eine sich lasziv auf sternenförmigen Polstern räkelnde Frau im Mond und ein Prinz Sternschnuppe, der auch einmal wie ein Flummi hüpft, wenn er nicht bei der Auserwählten landet. „Frau Luna“, die 1899 uraufgeführte Operette von Paul Lincke, bietet dem Lehár-Festival Bad Ischl einerseits die Möglichkeit, eine große Revue samt zahlreicher Gassenhauer wie „Das ist die Berliner Luft“, „Oh Theophil“ und „Schlösser, die im Monde liegen“ auf die Bühne des Kongress- und Theaterhauses zu stellen. Andererseits lädt das Libretto von Heinz Bolten-Baeckers durchaus auch dazu ein, Überdrehtes zu präsentieren.

Und Regisseur Ramesh Nair schöpft doppelt aus dem Vollen. Im Bühnenbild von Toto startet man schlicht im Untermietezimmer in Berlin, wo Mechaniker Steppke ganz dem Zeitgeist des Uraufführungsjahrs entsprechend von einer Fahrt zum Mond träumt und an einer Maschine herumschraubt. Wie so viele damals arbeitet er an einem Patent, seines soll ihn „durch das Wolkenmeer fahren“ lassen. Ein über die Bühne rollender Ballonkorb genügt, um zu vermitteln: Der Durchbruch in der Aeronautik ist geglückt, Steppke reist samt Kompagnon und Vermieterin auf den Erdtrabanten.

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