Festspiele

"Lohengrin" in Bayreuth: Ein Publikum außer Rand und Band

Enrico Nawrath
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Klaus Florian Vogt glänzt als Weltmeister entrückter Tenor-Lyrik - und Christian Thielemann zeigt, dass er musikalisch in Bayreuth so gut wie unverzichtbar ist.

Jubelstürme am Ende, das hausübliche Fußgetrampel, rhythmisches Klatschen: Das Publikum war in Festtagsstimmung, geriet vor allem bei Klaus Florian Vogt und Christian Thielemann außer Rand und Band. Bedeutet der letzte Sommer dieser „Lohengrin“-Produktion von 2018, die Thielemann seither betreut hat, auch das vorläufige Ende seiner Bayreuth-Auftritte?

Gerade im Vergleich zum neuen „Ring“ wird im Nu klar, dass der Dirigent musikalisch so gut wie unverzichtbar ist. Das Festspielorchester, unter Cornelius Meister manchmal merkwürdig ungelenk und fremdelnd, reagiert bei Thielemann offenbar auf jeden kleinsten Wink, wächst über sich hinaus, lässt den Klang hier prachtvoll strömen, nimmt ihn dort bruchlos zurück. Von einer Interpretation wie aus einem Guss wird in solchen Fällen gerne gesprochen – doch ist dieses Bild eigentlich falsch, weil es etwas Ausgehärtetes, Steifes suggeriert.

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