100. Geburtstag

Oskar Werner: „Theater muss täglich auf null gestellt werden“

Oskar Werner 1964 in Hollywood.
Oskar Werner 1964 in Hollywood.Filmarchiv Austria
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Am Sonntag wäre die Theaterikone 100 geworden. Es würdigen ihn eine Ausstellung im Metro-Kino und ein neuer ORF-Film.

Auch, wer nicht in die Oper geht, hat von Maria Callas gehört. In der Theater- und Filmwelt löst die Erwähnung Oskar Werners ähnliche Stoßseufzer aus: Bei den Älteren, die ihn live erlebt haben – im Burgtheater als Hamlet, mit seinem Mentor Werner Krauss in „Don Karlos“. Bei der mittleren Generation, die ihn wegen legendärer Filme wie „Das Narrenschiff“ oder „Jules et Jim“ verehrt hat. Jetzt haben auch die Jungen Gelegenheit, die Magnetwirkung des Jahrhundertschauspielers zu testen.

In der Ausstellung „100 Jahre Oskar Werner“ im Metro-Kinokulturhaus – eine fürs Burgtheater-Foyer geplante Schau kam nicht zustande – erfährt man, wie der in bescheidenen Verhältnissen geborene Oskar Josef Bschliessmayer international Karriere gemacht hat. Werners einzigartiger Sprechstimme erliegt, wer in der Schau einen kurzen Sketch von 1944 hört: Eine Zufallsbegegnung zwischen einer Frau, die ohne Hausschlüssel auf der Straße steht, und Werner, dem „Stimmspieler“. Da knistert es, nicht tontechnisch, sondern vor Sehnsucht, Naivität und nahezu Schnitzler'schem Eros. Er sei „eine der stärksten jugendlichen Begabungen. Ein hübsches Aussehen verbindet sich bei ihm mit außergewöhnlichem Talent“, konstatierte Burgtheater-Direktor Lothar Müthel und nahm den 18-Jährigen unter Vertrag. Ein Jahr später, 1942, musste Werner schon einrücken. Seither war er Pazifist, es ekelte ihm vor allem, was NS-Odem verströmte.

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