Oper

Wiener Staatsoper: Donizetti und die Liebe der Soldaten

„Die Regimentstochter“. Mag es auch ein bisschen holpern, Juan Diego Flórez reüssierte trotz Erkältung – und Pretty Yende räumt in der Titelpartie ab.

Der Tenor laboriere an einer Halsentzündung: Es zählt wohl zu den unangenehmsten Aufgaben für einen Staatsoperndirektor, vor dem Vorhang die Erkrankung eines Stars anzusagen. Aber Bogdan Roščić hatte ebenso Glück wie das vergnügte Publikum: Juan Diego Flórez hat den Tonio dennoch gesungen an diesem ersten Abend der längst ausverkauften Aufführungsserie von Donizettis „Fille du régiment“. Und wie! Selbst wenn dieser kluge Profi in einer nicht perfekten Verfassung antritt, darf man getrost mit weitaus mehr rechnen als einer halbwegs durchgestandenen Darbietung. Bei allen minimalen Abstrichen gelang Flórez die Partie in Summe auf einem Niveau, über das ja doch nur er verfügt – und das noch 14 Jahre nach der Premiere von Laurent Pellys komödiantisch-ironischer Inszenierung. Wer würde minimale Verhärtungen im Klang der Spitzentöne und eine kürzere Fermate auf dem letzten hohen C bedauern, wenn doch dieser Sänger den Tonio beinah so souverän und mühelos wie eh und je singt, die berühmt-berüchtigte Arie „Ah! mes amis“ inklusive, die den Ton gleich neunmal verlangt?

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