Wie sich die Saudis bei Trump einkaufen

Donald Trump bei der Abreise nach Riad.
Donald Trump bei der Abreise nach Riad.REUTERS
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Es hat handfeste Gründe, warum die erste Auslandsreise US-Präsident Donald Trump nach Saudiarabien führt: Das wahhabitische Königshaus hat mit den Vereinigten Staaten einen Waffendeal im Wert von mindestens 100 Milliarden US-Dollar vereinbart.

Kairo. Schon im Wahlkampf bedachte Donald Trump das ölreiche Königreich gönnerhaft mit guten Noten. „Saudiarabien, mit denen komme ich klar“, brüstete sich der Immobilienmogul auf einer Wahlkampfveranstaltung in Alabama. „Sie kaufen Apartments von mir, sie geben 40 oder 50 Millionen Dollar aus“, rief er. „Soll ich sie deshalb nicht mögen? Ich mag sie sehr.“

So sehr, dass ihn nun seine erste Auslandsreise als US-Präsident direkt nach Riad führte, vor jeder anderen befreundeten Nation in Amerika, Asien oder Europa. Am gestrigen Freitag traf der Mann aus dem Weißen Haus auf der arabischen Halbinsel ein, dem gleichen Tag, an dem Saudiarabiens Intimfeind Iran seinen nächsten Präsidenten wählt. Am Montag reist Trump dann weiter nach Israel und zu Papst Franziskus nach Rom, bevor er am Mittwoch am Nato-Gipfel in Brüssel und anschließend am G7-Gipfel auf Sizilien teilnimmt. „Saudiarabien ist der Hüter der beiden heiligsten Stätten des Islam“, begründete der US-Präsident seine Entscheidung und ließ ankündigen, er werde in Riad eine historische Rede halten über „die friedliche Vision des Islam“ und den Kampf gegen den Terror.

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