Pressefreiheit: Journalistentraum in Island

Österreich liegt im „Reporter-ohne-Grenzen“-Ranking nach wie vor auf Platz 16 von 169 Ländern.

„Eritrea hat den letzten Platz verdient“, konstatiert Reporter ohne Grenzen. Der autoritäre Präsident Issaias Afeworki habe alle privaten Medien verbannt, regimekritische Journalisten eingesperrt. Auf der Weltrangliste der Pressefreiheit 2007 ist das heuer erstmals einbezogene afrikanische Land Schlusslicht; die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (ROG bzw. RSF für Reporters sans frontières) hat die Wertung zum sechsten Mal veröffentlicht.

Eritrea hat damit Nordkorea vom letzten Platz verdrängt. Österreich belegt im Ranking erneut Platz16 von insgesamt 169 bewerteten Ländern. Die vordersten Ränge halten traditionell die Nordeuropäer: Platz eins teilen sich Island und Norwegen. Weiters unter den ersten zehn sind Estland, die Slowakei, Belgien, Finnland, Schweden, Dänemark, Irland und Portugal. Eine Ausnahme bilden die Niederlande, die von Platz eins auf Platz zwölf zurückgefallen sind. Grund dafür: Zwei Journalisten wurden zwei Tage lang festgehalten, weil sie sich weigerten, ihre Informanten gegenüber einem Gericht bekannt zu geben.

USA und Italien auf besseren Rängen

Als besonders besorgniserregend bezeichnete Rubina Möhring, Präsidentin der österreichischen Sektion von ROG, die Situation in Burma. Auch China zählt nach wie vor zu den schlechtest gereihten Ländern weltweit. In den USA hingegen sind die Verletzungen der Pressefreiheit leicht zurückgegangen (von Platz 48 auf 53). Italien konnte seine Negativtendenz stoppen und liegt auf Platz 35, „auch wenn Journalisten weiterhin von Mafia-Gruppen bedroht werden“, hieß es. Russland macht hingegen keine Fortschritte und liegt auf Rang 144. Innerhalb der EU schnitten Bulgarien (51) und Polen (56) am schlechtesten ab. apa/trick

SCHLUSSLICHT: Asien

Besonders schlecht ist die Lage der Pressefreiheit in Asien: Von den 20 letztgereihten Ländern liegen sieben in Asien (Pakistan, Sri Lanka, Laos, Vietnam, China, Burma, Nordkorea), fünf in Afrika, vier im Nahen Osten und drei weitere sind ehemalige Sowjetrepubliken.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.10.2007)

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