"Spiegel": Mitarbeiter lassen Chefredakteur fallen

(c) AP (Winfried Rothermel)
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"Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust muss gehen - sein Vertrag endet mit 31. Dezember 2008. Die Mitarbeiter wollen einen Modernisierungs-Schub.

Der langjährige Chefredakteur des deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", Stefan Aust, muss gehen. Der Vertrag von Aust werde nicht verlängert und endet zum 31. Dezember 2008, teilte das Verlagshaus in Hamburg mit. Das hätten die Gesellschafter des Spiegel-Verlags auf Initiative der Mitarbeiter KG einvernehmlich beschlossen. Über eine Nachfolge werde zu gegebener Zeit informiert.

"Wir sind der Meinung, dass der 'Spiegel' einen Modernisierungsschub braucht", sagte der Geschäftsführer der Mitarbeiter KG, Armin Mahler. "Wir wollen mehr junge Leute an das Blatt binden. Dazu braucht es eine frische, neue Kraft." Mahler ist sich eines breiten Konsens innerhalb des Verlags für die Entscheidung sicher. Stefan Aust weilt derzeit im Urlaub auf Bali.

Es wird angenommen, dass Aust seinen Vertrag jedoch nach dieser Nachricht nicht voll erfüllt.

"Viele hätten mir maximal zehn Monate gegeben"

"Viele hätten mir nicht zehn Jahre, sondern maximal zehn Monate gegeben, oder hätten die Befürchtung gehabt, dass, bliebe ich länger, der 'Spiegel' nicht mehr das größte Nachrichtenmagazin ist“, sagte Aust selbst zu seinem zehnten Jubiläum.

Nun brodelt die Gerüchteküche, wer Aust nachfolgen könnte. Als Favoriten gelten "Zeit"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und "Spiegel Online"-Chef Mathias Müller von Blumencron.

Dank einer Schenkung des verstorbenen "Spiegel"-Gründers Rudolf Augstein sind die Mitarbeiter am Spiegel-Verlag 50,5-Prozent-Teilhaber. Jeder Mitarbeiter, der drei Jahre beim Spiegel arbeitet, kann sich als stiller Gesellschafter an der Mitarbeiter KG beteiligen und hat Mitspracherecht.

(Ag./Red.)

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