Jüdisches Theaterfest: Heilung von Zerbrochenem

Künstler aus über 15 Ländern kommen von 18. bis 24.März zum Weltkongress des Jüdischen Theaters nach Wien.

New York, Moskau, Singapur, Johannesburg oder Tel Aviv. Das sind nur einige der Städte, aus denen die Künstler stammen, die sich von 18. bis 24.3. in Wien vorstellen. Sie kommen zum Weltkongress des Jüdischen Theaters. Das Motto lautet: „Tikun Olam“ (Heilung von Zerbrochenem). Wobei es nicht nur Aufführungen, Performance gibt, sondern auch Workshops, Vorträge, Diskussionen.

Einige Programmpunkte: Im Französischen Kulturinstitut interpretieren 26 russische Regisseure Szenen aus „Der Golem“ nach Halper Leivick. Im Bösendorfer-Saal reist man mit jüdischer Musik rund um die Welt. Im Theater des Augenblicks gastiert das Theatr Novogo Fronta (Prag/St.Petersburg) mit „Dybbuk“ (Dämon). Eröffnet wird der Kongress unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident Fischer offiziell am 20.März in der Urania. Bereits am 18.3. gibt es um 10h eine Podiumsdiskussion im Volkstheater (Rote Bar): „Hitler in uns“, moderiert von Regisseurin Tina Leisch.

Werbung für Nestroy-Hof

Steven Cohen (Johannesburg) bietet sein auf die Städte, in denen er gastiert, abgestimmtes politisches Programm, verkleidet als Kronleuchter: „Chandelier“ (20./21.3., The Window, 7., Kandlgasse 6). Initiator des Kongresses ist Warren Rosenzweig, der seit Jahren für ein Jüdisches Theater im Nestroy-Hof kämpft. Bis zum II.Weltkrieg gab es dort u.a. die Jüdischen Künstlerspiele, denen sich auch eine Diskussion beim Kongress widmet (21.3., 17h, Piaristenkeller). Rosenzweig präsentiert am 20.3. „Die Judenstadt“ über Theodor Herzl (Votivkirche, 20.30h). Über Jüdisches Theater in Wien bis 1938 spricht am 22.März um 9h im Theatermuseum Brigitte Dalinger. Kongress-Gebühr: 240€. Karten: 0676-301-71-76. Info: TikunOlam.at. bp

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.03.2007)

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