Bowen-Methode: Sanfte Griff-Techniken sollen Selbstheilungskräfte aktivieren

(c) Bowen Verein O.Ö.
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Die Bowen-Methode ist eine Art manuelle Körperarbeit. Mit gezielten Druck- und Griff-Techniken soll das autonome Nervensystem angeregt, körpereigene Kräfte sollen mobilisiert werden.

„Die Bowen Technik, eine ganzheitliche Muskel- und Bindegewebs-Technik, besticht vor allem durch ihre Einfachheit, Effektivität und Nachhaltigkeit. Sie ist sehr entspannend, bringt den Körper ins Gleichgewicht und hilft ihm, seine eigenen Kräfte zu mobilisieren“, behauptet Mag. Magdalena Höllhuber. Sie ist Bowen-Anwenderin und wird auf dem 4. Wiener Rehabilitations-Tag zu einem kostenlosen Bowen-Schnupperseminar einladen (Näheres unter: Besuchenswert).

Führt auch zu Entspannung

Die Methode, die auf den Australier Tom Bowen zurückgeht, ist im Prinzip manuelle Körperarbeit mit ganz sanften, aber sehr präzisen Griff- und Drucktechniken an speziellen Punkten des Körpers, die in einigen Fällen mit Akupunkturpunkten korrespondieren. Das führt laut Bowen-Anhänger zu Entspannung und Energie kann wieder frei fließen. Im Gegensatz zu anderen manuellen Techniken will die Bowen-Methode dem Körper ermöglichen, sich selbst zu stabilisieren und zu vitalisieren. „Der Bowen-Praktiker setzt mit leichten und gezielten Griffen und unterschiedlich starkem Druck Impulse, die das autonome Nervensystem ansprechen. Das sendet seinerseits Impulse aus und regt den Körper zur Aktivierung seiner Selbstheilungskräfte an“, erklärt Höllhuber. Schlackstoffe, Verspannungen, Blockaden könnten so gelöst werden.

Ein ähnlicher Erklärungsansatz vermutet, dass bei der Bowen-Behandlung Schwingungen erzeugt werden, die das autonome Nervensystem ausbalancieren. Diese Schwingungen beeinflussen demnach spezifische Körperbereiche und -funktionen.

Einer anderen These zufolge soll die Anwendung dieser Methode die Propriorezeptoren im Gehirn (auf Reize aus dem Körperinneren ansprechende Rezeptoren) stimulieren und den Körper veranlassen, sich zu reorganisieren, um seinen natürlichen gesunden Grundzustand wieder zu finden.

„Nach einer Griffserie von 20 Sekunden bis einer Minute braucht der Körper Zeit, die Impulse umzusetzen, daher gibt es immer wieder Pausen“, sagt die Expertin.

Erfolge könne das Bowen-Verfahren unter vielem anderem bei Verspannungen, Nacken- und Wirbelsäulen-Beschwerden, bei Menstruationsbeschwerden, bei Migräne, bei Bettnässen, bei Schmerzen aller Art und nach Operationen erzielen.

„Ich habe auch schon einige Kinder nach Beinbrüchen mit Bowen-Anwendungen begleitet. Nicht nur das Bein war schneller wieder voll einsetzbar, die Kinder waren auch in der Schule konzentrierter, denn die Methode ist ganzheitlich, sie erfasst auch emotionale und kognitive Bereiche.“

Eine acht Wochen dauernde österreichische Mini-Pilotstudie an vier Alzheimer-Kranken ergab: Die zwei Patienten, die ausschließlich mit Physiotherapie betreut wurden, verzeichneten keinerlei Verbesserungen, die zwei Kranken, die mit Bowen-Anwendungen behandelt wurden, zeigten Besserungen sowohl im Bereich Motorik als auch Kognition und Emotion.

www.bowtech.at("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.02.2008)

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