BP-Filiale Schwedenplatz bietet keine Spirituosen mehr an. Und verzichtet auf 10 Prozent Umsatz.
Wien (APA/jule). Die BP-Tankstelle am Schwedenplatz, unmittelbar neben dem Jugend-Ausgehviertel Bermuda-Dreieck, bietet künftig keinen hochprozentigen Alkohol mehr an. In der Debatte um Koma-Trinken war sie immer wieder kritisiert worden, weil sie harten Alkohol im Sortiment hat.
„Wir haben kein Problem damit, den ersten Schritt zu machen“, sagt Luc Devriese, Leiter der BP-Shops, zum Spirituosen-Verkaufsstopp. Er erwarte aber, „dass die anderen nachziehen. Die Aktion wird nicht reichen, wenn es weiterhin woanders billigen Alkohol- und Flatrate-Partys gibt.“
Und wenn BP doch allein bleibt? Devriese schließt nicht aus, dann wieder harte Alkoholika anzubieten. Die hätten bisher immerhin zehn Prozent des Umsatzes der Filiale ausgemacht. Und: Andere BP-Shops werden weiterhin Spirituosen anbieten.
Stenzel: „Große Tat“
Ursula Stenzel, Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, bezeichnet den Spirituosen-Verkaufsstopp als „große, wichtige Tat“ im Kampf gegen den Jugendalkoholismus: „Das ist ein erster wirklicher Erfolg.“ Stenzel betont, darüber auch lange mit BP verhandelt zu haben. Bürgermeister Michael Häupl reklamiert den Erfolg für sich: Die Stadt habe mit BP verhandelt.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.05.2007)