Jugendwohlfahrt: Kein Beweis für Misshandlung bei Luca

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Ärzte(c) Reuters (Fabrizio Bensch)
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Die Jugendwohlfahrt Tirol verteidigt sich gegen den Vorwurf der Schlampigkeit: Zweimal habe man den Misshandlungsverdacht beim 17 Monate alten Luca untersucht - jeweils ohne stichhaltiges Ergebnis.

Zweimal hätte die Jugendwohlfahrt des Landes Tirol im Fall des im Alter von 17 Monaten verstorbenen Luca untersucht, zweimal konnte der Misshandlungsverdacht nicht erhärtet werden. Damit reagiert die Jugendwohlfahrt auf den Vorwurf des leiblichen Vaters, man habe den Fall des Buben vernachlässigt. Im Gegenteil habe man "medizinisch genau geprüft", so die Leiterin der Abteilung, Silvia Rass-Schell.

Das erste Geschehnis, das gemeldet und geprüft wurde, habe sich Anfang Juli zugetragen. Damals wurde der Bub mit Verletzungen im Kopf- und Gesäßbereich ins Krankenhaus Mödling eingeliefert und anschließend in die Innsbrucker Klinik überstellt. Der zweite Vorfall ereignete sich Anfang Oktober. Es handelte sich um einen Armbruch, der von der Gerichtsmedizin nicht auf eine Misshandlung zurückgeführt wurde.

Kinderwohlfahrt: Regelmäßige Überprüfungen

Die strengen Maßnahmen der Jugendwohlfahrt seien aufrecht geblieben, wobei der Bub auch regelmäßig vom Kinderfacharzt und Ärzten der Innsbrucker Universitätsklinik untersucht worden sei, betonte Rass-Schell: "Dabei konnte ein unbedenklicher Gesundheitszustand festgestellt werden."

Anklage des leiblichen Vaters

Das 17 Monate alte Kind war im Wiener SMZ-Ost Spital den Folgen eines Gehirnödems erlegen. Eine Obduktion ergab Fremdverschulden. Als Hauptverdächtiger gilt ein 23-Jähriger aus dem Bezirk Wien-Umgebung. Er ist der Freund der aus dem Tiroler Bezirk Schwaz stammenden 22 Jahre alten Kindesmutter, gegen die auch ermittelt wird. Der leibliche Vater hatte nach dem Tod Kritik an den Behörden geübt. Die Jugendwohlfahrten in Tirol und Niederösterreich wiesen die Anschuldigungen zurück.

(APA/Red.)

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