Flüchtlingsquartier nach Missbrauchsvorwurf geschlossen

Ein Afghane aus einer Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Hollabrunn soll eine 13-Jährige missbraucht haben. Nun wurden alle Insassen auf andere Quartiere aufgeteilt.

Nach der Schließung einer Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Hollabrunn wegen des Missbrauchsvorwurfs gegen einen jungen Afghanen sind 20 weitere Bewohner auf andere Quartiere in Niederösterreich aufgeteilt worden. Das Heim in der Weinviertler Bezirksstadt sei "binnen weniger Tage gesperrt" worden, sagte Jörg Trobolowitsch vom bisherigen Betreiber "menschen.leben". Der Tatverdächtige ist in Korneuburg in U-Haft. Sein Alter wurde von Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft, mit "noch nicht 18" angegeben.

Dem Afghanen wird nach Polizeiangaben zur Last gelegt, im Bezirk Korneuburg in den ersten drei Monaten des Jahres eine 13-Jährige mehrfach missbraucht zu haben. Der Verdächtige und das Mädchen hatten einander im Internet kennengelernt.

"Von Mitarbeitern nicht zu verhindern"

Trobolowitsch verwies am Dienstag einmal mehr darauf, dass der Vorfall "von den Mitarbeitern nicht zu verhindern" gewesen sei. Der dem jungen Afghanen angelastete Missbrauch habe sich weder in der Einrichtung selbst noch in Hollabrunn, sondern im Bezirk Korneuburg zugetragen, betonte der Sprecher des Vereins "menschen.leben".

Medienberichten zufolge hatte der Hollabrunner Bürgermeister Erwin Bernreiter (ÖVP) wegen des vergangene Woche bekannt gewordenen Vorfalls die sofortige Schließung des Flüchtlingsheimes angeordnet.

(APA)

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