UNO: 8,9 Milliarden Menschen bis 2050

2,8 Milliarden Menschen müssen derzeit mit weniger als zwei Euro am Tag auskommen.

Vor zehn Jahren einigten sich in Kairo 179 Staaten auf ein Aktionsprogramm im weltweiten Kampf gegen die Armut. Trotzdem müssen 2,8 Milliarden Menschen mit weniger als zwei Euro am Tag auskommen. Eine halbe Milliarde Menschen muss verunreinigtes Wasser trinken. In 20 Jahren könnte die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, auf bis zu 3,4 Milliarden steigen.

Die Staatengemeinschaft hat sich vor zehn Jahren als Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2015 die Zahl der in Armut lebenden Menschen zu halbieren. Der UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA)  zog in seinem diesjährigen Weltbevölkerungsbericht Bilanz - eine recht gemischte Bilanz. Laut einer Prognose des UNFPA wird die Welt-Bevölkerung im Jahr 2050 bei 8,9 Milliarden Menschen liegen, derzeit bewohnen etwa 6,4 Milliarden Menschen die Erde. Das Wachstum findet fast ausschließlich in den Entwicklungsländern statt.

In den zehn Jahren konnte die Kindersterblichkeit gesenkt werden, die Lebenserwartung ist gestiegen, Schwangerschaftsverhütung wurde enttabuisiert und eine Verbesserung der Prävention von Aids erzielt. Trotzdem steckt sich alle 14 Sekunden ein Jugendlicher mit HIV an. Derzeit leben weltweit 38 Millionen Menschen mit HIV/AIDS. 2003 sind allein 3 Millionen mehr als Menschen an Aids gestorben, mehr als 5 Millionen Menschen infizierten sich jährlich neu.

Frauen als Schlüsselstelle

Die Kluft zwischen armen und reichen Staaten sei nach wie vor ein Thema. Frauen seien die Schlüsselstelle in der Armutsbekämpfung. Die Ausbildung einer Frau komme nicht nur einer ganzen Familie und deren Einkommen und Gesundheit zugute komme, sondern letztlich einem ganzen Land, meinte Erika Palstra vom Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen. Aber nur 13 von 151 Entwicklungsländern haben explizite Förderungsprogramme für die Gleichberechtigung entwickelt

Vor allem in die Gesundheit von Frauen müsse mehr investiert werden. So stirbt in Westafrika jede zwölfte Frau an den Folgen von Schwangerschaft und Geburt. Weltweit stirbt laut UNO pro Minute eine Frau an den Komplikationen einer Schwangerschaft.

"Der diesjährige Bericht ist vorrangig ein Aufruf um den politischen Willen und die notwendigen Ressourcen zu mobilisieren, damit die Vision von Kairo - die einer besseren Welt - Realität wird", meinte die Exekutivdirektorin des UNFPA, Thoraya Ahmed Obaid.

Denn das bis jetzt Erreichte wird durch finanzielle Ausfälle bei den durch die Industrieländer zugesagten Förderungsmitteln gefährdet. 1994 sagten die Geberländer zu, bis zum Jahr 2005 jährlich 6,1 Milliarden US-Dollar für Bevölkerungspolitische Maßnahmen zur Verfügung zu stellen. Im Jahr 2002 beliefen sich ihre Beiträge lediglich auf 3,1 Milliarden Dollar.

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