Südkoreanischer Schütze an US-Uni hinterließ Brief

Einen Tag nach dem blutigsten Amoklauf der US-Geschichte im Bundesstaat Virginia mit 33 Toten gibt es neue Erkenntnisse. Bei dem Schützen an der Universität in Blacksburg handelte es sich um einen Südkoreaner. Der 23-Jährige hinterließ laut US-Medien einen hasserfüllten Abschiedsbrief. US-Präsident Bush nahm mit bis zu 30.000 Menschen an einer Trauerfeier an der technischen Hochschule teil.

Bush sagte, er und seine Ehefrau Laura seien mit den Herzen voller Trauer gekommen. "Es ist ein Tag der Trauer und Traurigkeit für die gesamte Nation." Für viele Menschen sei der blutigste Amoklauf in der Geschichte der US-Universitäten der schlimmste Tag ihres Lebens gewesen.

Bundespräsident Fischer kondolierte Bush nach dem Amoklauf an der Virginia-Tech-Universität in Blacksburg. "Mit großem Schock und Bestürzung habe ich von dem sinnlosen und grauenhaften Massaker erfahren, das so viele unschuldige Menschenleben gekostet hat", so das Staatsoberhaupt in einem Brief.

Der Amoklauf begann einem Mitstudenten zufolge Montag früh nach einem Streit des Täters mit seiner Freundin. Der Schütze habe die Frau im Streit in einem Wohnheim auf dem Campus erschossen, berichtete am Dienstag ein Student aus Taiwan in einem Interview des taiwanesischen Kabelfernsehkanals CTI. Einen Mann, der den Streit schlichten wollte, habe er ebenfalls getötet. Mehr als zwei Stunden später erschoss er die anderen Opfer in einem Hörsaalgebäude, mehrere während eines Deutschunterrichts.

Das Motiv des Schützen lag weiterhin im Dunkeln. Medienberichten zufolge hinterließ Cho Seung-Hui in seinem Wohnheimzimmer eine mit Schimpfwörtern gespickte Nachricht. Darin listete der 23-jährige Student, der seit 15 Jahren in den USA lebte, eine Reihe von Beschwerden auf, wie die "Chicago Tribune" meldete. Demnach beklagte er sich in dem Schreiben über "rich kids" (reiche junge Leute), über "Verkommenheit" und "betrügerische Scharlatane" auf dem Campus.

Unter den Toten oder Verletzten befinden sich keine Österreicher. Das sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Wien der APA. Demnach sollen neben dem Assistenzprofessor für Hochbau, Georg Reichard und seiner Frau Ivonne Reichard-Novak, zwei Österreicher als Studenten an der Virginia Tech inskribiert sein.

(APA)

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