"Gumball 3000": Erstes Todesopfer bei Luxus-Rennen

Mit Luxus-Autos quer durch Europa - ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln. In Mazedonien starb ein Mann bei einem Zusammenstoß mit einem "Gumball"-Teilnehmer. Die Etappe durch Österreich verlief gesittet.

Sie rasen durch Europa ohne auf Geschwindigkeits-Beschränkungen Rücksicht zu nehmen. Wozu auch? Strafzettel werden quasi aus der Portokasse bezahlt. Nun hat die Luxusauto-Rallye "Gumball 3000" in ihrer neunjährigen Geschichte ihr erstes Todesopfer gefordert. Bei einem Unfall in Mazedonien starb ein unbeteiligter Mann an Herzversagen. Seine Frau hat schwerverletzt überlebt. Das Rennen wurde daraufhin abgesagt.

Schuld an dem Unfall dürften zwei Briten gewesen seien, die in Mazedonien mit einem nicht am Rennen beteiligten Auto zusammen gestoßen waren. Sie werden derzeit noch verhört. Daraufhin wurde das Rennen vorzeitig in der slowakischen Hauptstadt Bratislava beendet, teilten die Veranstalter in London mit. Das Rennen sollte am Samstag in London enden.

Rennende als "Zeichen des Respekts"

Bei dem Unfall wurde ein 67-jähriger Mazedonier verletzt, der später einem Herzanfall erlag. "Als Zeichen des Respekts haben wir entschieden, dass die diesjährige Gumball-Rallye nicht fortgesetzt wird", erklärte deren Gründer Maximillion Cooper. "Als Organisatoren erweisen wir Vladimir Cepulyoski unseren Respekt, der nach einem Unfall starb, in den einer der teilnehmenden Fahrer verwickelt war."

Gesittete Etappe durch Österreich

Nach der Absage passierte ein reduziertes Teilnehmerfeld in der Nacht auf Freitag auf der letzten Etappe nach Bratislava (Pressburg) das Burgenland. Rund 30 Boliden waren ohne größere Zwischenfälle auf der A4 und anschließend auf der B10 unterwegs und reisten am Grenzübergang Kittsee aus Österreich aus, so die Verkehrsabteilung Burgenland.

"Es ist nicht so gerast worden, dass ein Führerschein abgenommen hätte werden müssen", zog der stellvertretende Leiter der Verkehrsabteilung, Oberstleutnant Andreas Stipsits, Bilanz. Insgesamt nahm die Polizei den Fahrern aus Organmandaten und Sicherheitsleistungen rund 1.500 Euro ab. Dabei habe es sich um Übertretungen gehandelt, wie sie im Straßenverkehr täglich passieren.

Die seit 1999 ausgetragene "Gumball" wird jährlich in London gestartet. In diesem Jahr sollte das Rennen über Amsterdam zum Flughafen Frankfurt-Hahn und von dort per Flugzeug nach Istanbul führen. Über Athen, Tirana und Dubrovnik sollte es zurück nach Deutschland auf die Rennstrecke EuroSpeedway in der Lausitz und nach Berlin gehen. Ziel sollte wie immer London sein.

Offiziell gibt es bei der "Gumball 3000" keine Siegerehrung. Intern und im Internet kursieren jedoch Ranglisten, bei denen unter anderem die erreichten Geschwindigkeiten und die Höhe der kassierten Strafgelder als Kriterien dienen. Wichtig sind auch Originalität der Fahrzeuge und die Partys in den Etappenorten. (APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.