Brände: Rom ruft für Süditalien Katastrophenzustand aus

AP (Gregorio Borgia)
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Entschädigungen für verursachte Sachschäden sollen dadurch gestellt werden. Die Brandserie hat ein drittes Opfer gefordert.

Nach der Brandserie der vergangenen Tagen hat der Ministerrat in Süditalien den Katastrophenzustand ausgerufen. So sollen Finanzierungen für die Bewältigung der Zerstörung zur Verfügung gestellt werden. Indes gab es in Gargano ein drittes Todesopfer. Ein 62-jähriger Pensionist erlag im Spital seinen Brandwunden. Er hatte versucht, sein Souvenirgeschäft in Peschici vor den Flammen zu retten.

Die italienischen Justizbehörden führen unterdessen Ermittlungen gegen einen Mann aus der süditalienischen Region Apulien wegen der verheerenden Brandserie, die die Ortschaft Peschici verwüstet hat.

In Apulien sind die Flammen im Großen und Ganzen unter Kontrolle. Eine Schadesssumme steht noch nicht fest: "Noch können wir die Schäden nicht genau beziffern, doch die Brände haben Unternehmen, Wohnhäuser und touristische Strukturen zerstört", sagte Italiens Landwirtschaftminister De Castro. Auch die Landwirtschaft hat extrem gelitten: Der Landwirtschaftsverband CIA spricht von Schäden im Wert von einer Milliarde Euro.

Schwarzes Jahr

Es sei ein "schwarzes Jahr" für die Natur, bedauerte die Umweltschutzorganisation WWF am Freitag. Allein im kalabrischen Naturschutzpark Pollino wurden 2.000 Hektar Wald von den Flammen zerstört. Die Staatsanwaltschaft von Castrovillari hat Untersuchungen eingeleitet.

Man schließe nicht aus, dass die Organisierte Kriminalität hinter der beispiellosen Brandserie stecke, hieß es. In der Region Latium wurden seit Anfang Juni insgesamt mehr als 1000 Feuer gelegt. "Hier geht es nicht um Touristen, die versehentlich einen Zigarettenstummel wegwerfen und Feuer auslösen. Hier geht es um einen gut durchdachten, kriminellen Plan", so der Präsident der Region Apulien, Niki Vendola. (Ag.)

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