Hurrikan "Dean": Evakuierung des Urlauberparadieses

(c) AP Photo/Andres Leighton
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Der erste heftige Wirbelsturm der Saison zieht eine Spur der Verwüstung durch die Karibik. Auch Mexiko und die USA bereiten sich auf den Hurrikan vor.

Atlantik-Hurrikan "Dean" hat in der Nacht auf Montag auf der Karibikinsel Jamaika schwere Schäden angerichtet. Das Krisenzentrum in der Hauptstadt Kingston war vorübergehend nicht erreichbar. Im ganzen Land war vorsorglich der Strom abgeschaltet worden. "Dean" ließ stundenlang schwere Wellen gegen die Strände an der Südküste branden, an der das Zentrum des Wirbelsturmes in nur 80 Kilometer Entfernung in westlicher Richtung vorüberzog. Dächer wurden beschädigt, Bäume fielen um und Hütten wurden zerstört. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen.

Vor allem im Osten und Süden der Insel wurden nach Behördenangaben Bäume entwurzelt, die auf Straßen stürzten und dies unpassierbar machten. Aus mehreren Landesteilen wurden Erdrutsche gemeldet. In Haiti und der Dominikanischen Republik waren zuvor neun Menschen wegen "Dean" ums Leben gekommen.
Die jamaikanische Regierung errichtete tausend Notunterkünfte auf der Insel. Der Zivilschutz ging davon aus, dass "Dean" 350.000 Menschen treffen werde. Viele Menschen harrten jedoch aus Angst vor Plünderern in ihren Häusern aus. Im Ort Clarendon gab es Schusswechsel zwischen der Polizei und Plünderern.

Windspitzen bis 230 Stundenkilometer 

"Dean" erzeugte weiterhin Sturmgeschwindigkeiten von 230 Kilometern in der Stunde. Der von Meteorologen als extrem gefährlich eingestufte Hurrikan bewegte sich nach Angaben der Meteorologen vom US-Hurrikanzentrum in Miami mit 32 Stundenkilometer in Richtung Westen, zog an den Cayman Inseln vorüber, um danach Kurs auf die mexikanische Halbinsel Yucatan zu nehmen. Die Behörden bereiteten sich auf die Evakuierung großer Teile des Urlauberparadieses vor. Nach Angaben des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA dürfte der Sturm spätestens Dienstag die mexikanische Halbinsel im Süden des Landes erreichen.

Von den 90.000 Touristen, die ihre Ferien in Cancun und an der Riviera Maya verbrachten, flogen viele am Wochenende heim. Auch von den Cayman Inseln wurden mehrere Tausend Touristen vorsorglich ausgeflogen. Beim Bürgerdienst des Wiener Außenamts gingen einige Anrufe von betroffenen Touristen und besorgten Verwandten ein. Zu zwei Österreichern, die mit dem Auto in Mexiko unterwegs sein sollen, gab es keinen Kontakt.

"Endeavour" landet früher

Die US-Raumfähre "Endeavour" koppelte wegen "Dean" am Sonntag einen Tag früher als geplant von der Weltraumstation ISS ab, da der Hurrikan auch den geplanten Landeort und das Kontrollzentrum der US-Weltraumbehörde NASA in Houston (US-Bundesstaat Texas) bedrohen könnte. Die "Endeavour" mit ihrer Besatzung von sieben Astronauten soll nun am Dienstag um 18.29 Uhr (MESZ) in Cape Canaveral in Florida landen. 

(APA/Red.)

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