Neue Immigrationswelle hält Lampedusa im Schach

APA (Archiv/epa)
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Eine neue Flüchtlingswelle hält die süditalienische Insel Lampedusa im Schach. Innerhalb von 24 Stunden sind fast 600 Flüchtlinge gelandet, darunter zwei Neugeborene. Wie die italienischen Behörden am Donnerstag mitteilten, kamen die illegalen Zuwanderer in acht Booten an. Allein am Mittwoch wurden mehr als 300 Flüchtlinge aufgegriffen. Sie wurden in das Auffanglager der Insel untergebracht.

215 Migranten, darunter zwölf Frauen, erreichten am Donnerstag an Bord eines Schleppkahns den Hafen der Insel. Die Flüchtlinge stammen den Angaben zufolge aus Ägypten, Tunesien, Marokko, dem Iran und Ghana. Nach einem Notruf über ein Satellitentelefon wurden außerdem 65 Zuwanderer von der italienischen Marine südlich der Insel in Sicherheit gebracht.

Nach Angaben der italienischen Menschenrechtsorganisation "Festung Europa" haben 2007 vor allem die Einwandererströme nach Sizilien nachgelassen. Gleichzeitig habe dort aber die Zahl der Todesopfer zugenommen. 500 Menschen seien bei dem Versuch, über Sizilien heimlich nach Italien einzureisen, ums Leben gekommen. 2006 waren es demnach noch 302. Nach den Erhebungen von "Festung Europa" sind seit 1988 mindestens 10.335 Menschen auf dem Weg nach Europa gestorben.

Der EU-Justizkommissar Frattini hob die Resultate der europäischen Patrouillen-Aktion im Mittelmeer zur Bekämpfung der illegalen Immigrationsströme hervor. "Die Zahl der Flüchtlinge von den Kanaren Richtung EU ist um 68 Prozent gesunken, die Immigrationswelle nach Italien ist um 35 Prozent rückgängig", betonte Frattini in einem Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Il Giornale" am Donnerstag hervor.

(APA)

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