Amsterdam: Schluss mit "Magic Mushrooms"

Smartshops für Magic Mushrooms
Smartshops für Magic Mushrooms(c) AP (Evert Elzinga)
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Die niederländische Regierung will den Anbau und Verkauf von "Magic Mushrooms", halluzinogenen Pilzen, verbieten. Die Szene reagiert empört.

Der niederländische Gesundheits- und Justizminister haben kürzlich verkündet, den Anbau und Verkauf der "Magic Mushrooms" verbieten zu wollen. Sie können sich auf die Mehrheit im Parlament stützen.

Politiker reagieren damit auf mehrere Ereignisse im Zusammenhang mit den hallizunogenen Pilzen: So war im März eine 17-jährige Französin nach dem Verzehr von "Magic Mushrooms" von einer Amsterdamer Brücke gesprungen. Allerdings konnte nicht zweifelsfrei geklärt werden, ob die Droge der Auslöser für den Sprung war.

Schon zu Beginn des Jahres hatten die Amsterdamer Gesundheitsbehörden Alarm geschlagen. Sie stellten fest, dass die Zahl der Touristen, die nach dem Konsum der Zauberpilze zum Arzt mussten, in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen ist.

Szene warnt vor Verbot

Bisher waren die "Magic Mushrooms" legal in so genannten Smartshops erhältlich. Dort werden die Kunden über den Konsum und die Vermeidung von Nebenwirkungen aufgeklärt. Würde das Verbot wirksam, würden die Pilze auf dem Schwarzmarkt gekauft - ohne Anweisungen von Kennern, argumentieren Befürworter des legalen Verkaufs.

Der Vorsitzende der Niederländischen Smartshop-Vereinigung (VLOS), Freddy Schaap, hält das geplante Verbot für einen Fehler. "Die Leute suchen den Nervenkitzel. Sie werden versuchen, ihn anderswo zu bekommen - etwa mit LSD, und das ist viel gefährlicher", sagt er.

Die Pilz-Händler halten ohnehin die Sorge der Politiker für übertrieben. Sie verweisen auf einen Bericht der Gesundheitsbehörde, wonach Amsterdams Notärzte im Jahr 2005 insgesamt 125 Mal nach Zwischenfällen mit Zauberpilzen gerufen wurden - und 2.000 Mal bei Zwischenfällen mit Alkohol.

Die VLOS setzte sich für einen Kompromissplan der Stadt Amsterdam ein, wonach die "Magic Mushrooms" erst nach einer dreitägigen Wartezeit gekauft werden dürften.

(AFP/Red.)

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