Teddy "Mohammed": Siebenjähriger verteidigt Lehrerin

Gillian Gibbons
Gillian GibbonsEPA (Myspace Nti)
  • Drucken

Die 54-jährige Pädagogin wurde im Sudan wegen Blasphemie festgenommen, weil das Maskottchen ihrer Klasse "Mohammed" heißt. Nun kommt ihr ein Schüler zu Hilfe – ein Junge namens "Mohammed".

Weil ein Teddy in von ihrer Klasse "Mohammed" genannt wurde, ist die 54-jährige Lehrerin Gillian Gibbons im Sudan wegen Blasphemie verhaftet worden. Ein Schüler aus ihrer Klasse verteidigt sie nun. "Die Lehrerin hat mich gefragt, wie ich den Teddy nennen will", sagte der sieben Jahre alte Mohammed in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. "Ich sagte Mohammed. Ich habe ihn nach mir benannt."

Gibbons sei "sehr nett" und habe mit ihren Schülern nie über Religion gesprochen, verteidigte der Kleine seine Lehrerin. Die Justiz des afrikanischen Landes, in dem der Islam Staatsreligion ist, sah in dem Teddybären namens "Mohammed" eine Verunglimpfung des Propheten.

Eltern beschwerten sich über Maskottchen

Die 54-Jährige war am Sonntag festgenommen worden, nachdem sich Eltern über das Klassenmaskottchen beschwert hatten. Bisher wurde keine offizielle Anklage gegen Gibbons erhoben. Medienberichten zufolge lebt die Britin erst seit Juli im Sudan und unterrichtet dort an einer englischen Privatschule.

Diplomaten wollen vermitteln

Sowohl britische als auch sudanesische Diplomaten bemühen sich unterdessen um eine Entschärfung des Falls. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser kleine Zwischenfall schnell aufgeklärt wird", sagte ein Sprecher der sudanesischen Botschaft in London am Mittwoch dem britischen Rundfunksender BBC. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien zu gut, um durch diese Angelegenheit belastet zu werden.

Der britische Premierminister Gordon Brown hatte bereits am Dienstag versichert, er gebe Bemühungen um eine Freilassung der Lehrerin.
(Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.