Erdogan: "Operationsphase" gegen PKK beginnt

(c) AP Photo/Ibrahim Usta
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US-Präsident George W. Bush erlaubt punktuelle Militäraktionen gegen PKK-Stellungen im Nordirak. Die USA wollen die Türkei mit Lageinformationen versorgen.

Der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan und US-Präsident George W. Bush haben sich am Montagabend auf eine Zusammenarbeit im Kampf gegen die PKK geeinigt. Erdogan erklärte vor türkischen Journalisten, er habe in dem Gespräch mit Bush im Weißen Haus seine Ziele erreicht. Die neue Phase im Kampf gegen die PKK, die jetzt begonnen habe, sei eine "Operationsphase". Die Türkei habe "die notwendige Unterstützung" der USA erhalte.

Es gebe niemanden, der Einwände gegen einen türkischen Militäreinsatz in dem Nachbarland vorgebracht habe. Bush hatte die PKK als "terroristische Organisation" bezeichnet, die der "Feind" der USA, der Türkei und des Irak sei. Bushs Sprecherin Dana Perino sagte, im Gespräch seien "begrenzte und gezielte Aktionen gegen die PKK", die von den Türken ausgeführt und mit US-Geheimdienstinformationen unterstützt werden sollten.

Gül: "Erdogan hat informiert, nicht konsultiert"

Erdogan und Bush hatten über Wege zur Bekämpfung der Rebellen der kurdischen Arbeiterpartei PKK im Nordirak gesprochen. Beide Politiker betonten anschließend die Bedeutung einer engeren geheimdienstlichen Zusammenarbeit. Nach türkischen Medienberichten ist vorgesehen, dass die USA der türkischen Armee Daten über die Lage von PKK-Stützpunkten im kurdischen Autonomiegebiet im Nordirak und die Position von PKK-Trupps an der irakisch-türkischen Grenze geben, so dass die Türken mit Kampfjets oder Hubschraubern zuschlagen können. Auch Luftangriffe auf den Aufenthaltsort von PKK-Anführern seien möglich.

Der türkische Präsident Abdullah Gül bestritt am Dienstag, dass Erdogan Bush in der Nordirak-Frage "konsultiert" hätte. Vielmehr habe der Premier den US-Präsidenten über die weitere Vorgehensweise der Türkei informiert. (APA/Red.)

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