Vorwürfe: Israel benutzte Minderjährige als Schutzschilde

Minderjährige sollen bei einem Militäreinsatz in Nablus gezwungen worden sein, bei Durchsuchungen mitzugehen.

Die israelische Armee hat offenbar bei ihrem Großeinsatz in Nablus im Westjordanland drei Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbraucht. Unter ihnen seien ein 15-Jähriger und ein 11-jähriges Mädchen gewesen, teilte die israelische Menschenrechtsorganisation B'Tselem am Donnerstag mit. Augenzeugen hätten berichtet, dass die Soldaten die drei Zivilisten gezwungen hätten, sie bei ihren Durchsuchungen zu begleiten. Die Soldaten hätten befürchtet, dass sie in den Häusern von palästinensischen Kämpfern angegriffen würden.

"Die beiden Minderjährigen und der Erwachsene wurden gezwungen, sich einer eindeutigen Gefahr auszusetzen und den Soldaten war das bewusst", kritisierte die Menschenrechtsgruppe. Ein Militärsprecher kündigte eine Untersuchung des Vorfalls an. Bei dem Einsatz in Nablus Ende Februar, dem größten der Armee seit Monaten im Westjordanland, hatten israelische Soldaten Häuser durchsucht und eine teilweise Ausgangssperre verhängt. Ein Palästinenser wurde dabei getötet und zehn weitere verletzt.

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