Republikaner: "Müssen im Irak siegen"

USA. Bei der ersten öffentlichen Debatte aller Präsidentschafts-Anwärter der Republikaner wird nicht mit Kritik an Präsident Bush gespart. Einen schnellen Irak-Abzug will jedoch keiner der Kandidaten.

Die US-Präsidentschaftsanwärter der Republikaner haben sich bei ihrer ersten gemeinsamen öffentlichen Debatte gegen einen frühzeitigen Truppenabzug aus dem Irak ausgesprochen. Erst wenn der Krieg gewonnen sei, sollten die Soldaten in die USA zurückkehren, waren sich die parteiinternen Rivalen um die Kandidatur am Donnerstag einig.

"Wir müssen im Irak siegen. Wenn wir abziehen, wird es Chaos geben, es wird Völkermord geben, und sie werden uns nach Hause verfolgen", warnte John McCain, Senator aus Arizona. Ähnlich äußerte sich auch New Yorks Ex-Bürgermeister Rudolph Giuliani: "Wir sollten im Angesicht des Terrorismus niemals zurückweichen. Das wäre ein schrecklicher Fehler."

Kritik an Bush

Zugleich übten die Bewerber aber auch Kritik an Präsident George W. Bush. Der Irak-Einsatz sei vier Jahre lang schlecht gesteuert worden, sagte McCain. Der frühere Gouverneur des US-Staats Arkansas, Mike Huckabee, sprach von schlechtem Urteilsvermögen. "Und das lag vor allem daran, dass viel auf Leute gehört wurde, die Zivilisten mit Anzügen und Seidenkrawatten waren, und nicht genug auf die Generäle."

Die Republikaner leiden darunter, dass die Mehrheit der Amerikaner den US-Einsatz im Irak mittlerweile kritisch sieht. Vor allem die Unzufriedenheit mit Bush und dem Krieg haben die Partei im vergangenen November bei den Kongresswahlen die Mehrheit in beiden Kammern gekostet. Nach wie vor sind die Umfragewerte schwach.

Davon dürften sich die Bewerber jedoch nicht beirren lassen, sagte der frühere Gouverneur von Massachusetts, Mitt Romney. "Ich will unsere Truppen nach Hause holen, so schnell ich nur irgendwie kann", betonte er. Ein Abzug dürfe jedoch nicht übereilt angeordnet werden. Denn dann bestehe die Gefahr, dass die Soldaten nach kurzer Zeit erneut in den Golfstaat einrücken müssten.

Kein echter Schlagabtausch

Insgesamt war die erste Debatte weit von einem echten Schlagabtausch entfernt. Es war eher ein erstes Abtasten der zehn Aspiranten, die sich bei den Vorwahlen Anfang kommenden Jahres als Kandidat ihrer Partei nominiert werden wollen. Die eigentlichen Präsidentschaftswahlen finden im November 2008 statt. Allerdings konnte keiner der Bewerber sich wirklich als klarer Favorit behaupten.

Viele Anhänger der Republikaner haben sich unzufrieden über das Bewerberfeld geäußert. Neben McCain, Giuliani, Huckabee und Romney nahmen an der im Fernsehen übertragenen Debatte Sam Brownback, Senator aus Kansas, die Abgeordneten Tom Tancredo aus Colorado, Ron Paul aus Texas und Duncan Hunter aus Kalifornien sowie die ehemaligen Gouverneure James Gilmore aus Virginia und Tommy Thompson aus Wisconsin teil.

(APA)

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