US-Kongress fordert Bush bei Stammzellen heraus

Trotz einer Veto-Drohung von US-Präsident Bush hat der Kongress in Washington mit großer Mehrheit für eine Ausweitung der ethisch umstrittenen Stammzellenforschung gestimmt. Das Repräsentantenhaus verabschiedete die Vorlage in letzter Lesung mit 247 zu 176 Stimmen.

Der Entwurf sollte an Bush weitergeleitet werden, ohne dessen Unterschrift er nicht in Kraft treten kann. Der Präsident kündigte in einer schriftlichen Erklärung aus Heiligendamm an, dass er das Gesetz durch sein Veto blockieren werde. Er könne nicht akzeptieren, dass "erstmals in unserer Geschichte die Steuerzahler die mutwillige Zerstörung menschlicher Embryonen unterstützen" sollten.

Bereits im vergangenen Jahr hatte er ein ähnliches Vorhaben des Kongresses mit seinem Veto zu Fall gebracht. Die Gesetzesvorlage sieht vor, die äußerst strengen Beschränkungen für die staatliche Förderung der Forschung an embryonalen Stammzellen in den USA zu lockern. Die embryonale Stammzellenforschung gehört zu den umstrittensten gesellschaftspolitischen Themen in den USA.

Bush folgt dabei der Argumentation des konservativ-religiösen Lagers: Die staatliche Unterstützung der Forschung an embryonalen Stammzellen sei abzulehnen, weil dadurch menschliches Leben in Form von Embryonen vernichtet werde. Die Befürworter verweisen hingegen darauf, dass diese Forschung einen viel versprechenden Weg im Kampf gegen bisher unheilbare Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Krebs darstellt.

Die derzeitige Rechtslage lässt nur die staatliche Unterstützung für Forschung an jenen Stammzellen-Linien zu, die vor August 2001 aus menschlichen Embryos gewonnen wurden. Damals hatte Bush den Stopp der staatlichen Förderung der Stammzellenforschung verordnet.

(APA)

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