Der Konflikt um nicht umgesetzte Rechte der slowenischen Volksgruppe in Kärnten hat offenbar kaum Auswirkungen auf das Verhältnis der Slowenen zum nördlichen Nachbarland. Österreich ist den Slowenen nämlich von allen Nachbarländern mit Abstand am liebsten. Das ergab eine Umfrage des Laibacher Außenamts.
40 Prozent der Befragten gaben auf die Frage nach dem liebsten Nachbarland Österreich an, lediglich 24 Prozent nannten Kroatien, 17 Prozent Italien und fünf Prozent Ungarn. Bei der Frage, mit welchem Nachbarland Slowenien besonders gute Beziehungen haben sollte, lag jedoch Kroatien mit 47 Prozent vorne, gefolgt von Österreich (26 Prozent), Italien (sechs Prozent) und Ungarn (zwei Prozent).
Der Grund für diese im Vergleich zur Frage nach dem liebsten Nachbarland veränderte Reihenfolge ist wohl im Zustand der slowenisch-kroatischen Beziehungen zu suchen, die 71 Prozent der Befragten als "schlecht" einstuften. Die Mitte Juni von Forschern der Universität Nova Gorica (Neugörz) an 722 Befragten durchgeführte Studie sollte vor allem die Einstellung der Slowenen zu Kroatien ergründen.
67 Prozent der Befragten sprachen sich vor dem Hintergrund des Grenzstreits mit dem südlichen Nachbarland für eine "schärfere Politik" gegenüber Zagreb aus, doch stimmten auch 57 Prozent der Aussage zu, die beiden Staaten sollten in Hinblick auf die gemeinsame EU-Mitgliedschaft eine "strategische Partnerschaft" eingehen.
Aufrufe von slowenischen Politikern, den Urlaub nicht an der kroatischen Küste zu verbringen, haben in der slowenischen Bevölkerung wenig Niederschlag gefunden. 35 Prozent der Befragten gaben nämlich an, in Kroatien Urlaub machen zu wollen, bei den Unter-30-Jährigen waren es sogar 47 Prozent.
(APA)