Putin und Merkel sprachen über Kosovo

Der russische Präsident Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Merkel haben am Montag am Telefon über die jüngste Entwicklung in der Kosovo-Frage gesprochen. Dabei seien auch Russlands Aussetzung seiner Teilnahme an dem KSE-Vertrag sowie die Lage im Nahen Osten zur Sprache gekommen. Kosovo-Präsident Sejdiu trat indes gegen die einseitige Ausrufung der Unabhängigkeit der serbischen Provinz ein.

Deutschland hat am Montag eine neue Runde von Kosovo-Gesprächen unter Schirmherrschaft einer internationalen Troika aus USA, EU und Russland vorgeschlagen, nachdem monatelange Beratungen über die Annahme einer UNO-Resolution zur Unabhängigkeit der südserbischen Provinz am Freitag im Weltsicherheitsrat am Widerstand Moskaus gescheitert waren. Belgrad lehnt eine Unabhängigkeit des fast ausschließlich von Albanern bewohnten Territoriums vehement ab.

Die Kosovo-Kontaktgruppe (USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien) soll am Mittwoch in Wien über die weitere Vorgangsweise beraten. Der kosovarische Ministerpräsident Agim Ceku, der ebenfalls mit Rice zusammentraf, hat sich jedoch bereits gegen weitere Gespräche ausgesprochen und für die Ausrufung der Unabhängigkeit im November.

Wenn es nach Kosovo-Präsident Fatmir Sejdiu geht, wird die südserbische Provinz nicht einseitig die Unabhängigkeit ausrufen. Der Prozess zur Findung des künftigen völkerrechtlichen Status des Kosovo solle "in enger Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft, vornehmlich den USA und der EU", weitergeführt werden. Das sagte Sejdiu am Montag nach einem Gespräch mit US-Außenministerin Rice in Washington. Der Kosovo dürfe aber nicht "Geisel der Behinderungen durch andere Staaten bleiben", betonte Sejdiu.

(APA)

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