Massenflucht aus somalischer Hauptstadt dauert an

APA (epa)
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Die Massenflucht aus der somalischen Hauptstadt Mogadischu geht offenbar unvermindert weiter. Wie das Flüchtlings-Hochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) mitteilte, rechnen die Menschen mit neuen schweren Gefechten. Selbst solche, die erst kürzlich nach Mogadischu zurückgekehrt seien, hätten ihre Häuser bereits wieder verlassen.

Die Kämpfe im April und Mai zwischen äthiopischen Interventionstruppen und Islamisten hatten ein Fünftel der zwei Millionen Einwohner der Hauptstadt des ostafrikanischen Bürgerkriegslandes zur Flucht gezwungen. Rund 125.000 von ihnen kehrten nach UNHCR-Angaben bisher zurück. Aus Mogadischu mussten in der vergangenen Woche 21.000 Menschen fliehen.

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) hat am Dienstag in einer Aussendung zu einer sofortigen internationalen Mobilisierung aufgerufen, um auf die rapide Verschlechterung der Situation in Somalia zu reagieren und eine schwere humanitäre Katastrophe aufzuhalten.

Eine "Nationale Versöhnungskonferenz" ohne Teilnahme der islamistischen Kräfte hat sich bisher als Fehlschlag erwiesen. Das Treffen von rund 1300 Clan- und Stammesvertretern und religiösen Würdenträgern galt als letzte Chance für die schwache Übergangsregierung des Präsidenten Abdullahi Yusuf Ahmed, dem nach 16-jährigem Bürgerkrieg vollständig zerrütteten Land am Horn von Afrika etwas Stabilität zu bringen und ihre eigene Position zu stärken. Islamistische Kämpfer, die weiterhin fast täglich Anschläge verüben, hatten gedroht, Teilnehmer zu töten. Der militante Flügel der Islamisten, die im vergangenen Jahr weite Teile Südsomalias und Mogadischu sechs Monate unter ihrer Kontrolle hatten, bezeichnete die Konferenz als "Verschwörung gegen das somalische Volk".

(APA)

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