Afghanistan: 300 Tote nach Luftangriff befürchtet

(c) AP (Ben Bloker)
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Bei ihrer Jagd nach Taliban- Befehlshabern könnten die Koalitionstruppen ein Massaker unter Zivilisten angerichtet haben.

Bei Angriffen der Koalitionstruppen im Süden Afghanistans sind am Donnerstag möglicherweise bis zu 300 Zivilisten getötet oder verletzt worden. Augenzeugen berichteten am Freitag, dass eine größere Menschenmenge in einem abgelegenen Ort der Provinz Helmand von Kampffliegern bombardiert worden sind. Die Afghanen hatten auf dem Dorfplatz eine öffentliche Hinrichtung verfolgt.

US-Armee: „Angriffe gegen Taliban-Befehlshaber"

Die US-Armee hatte bestätigte, dass Koalitionstruppen Luftangriffe gegen zwei "berüchtigte Taliban-Befehlshaber" geflogen hätten. Auch der Polizeichef von Helmand bestätigte die Bombardements. "Wir haben auch von vielen Opfern gehört und eine Untersuchung eingeleitet", sagte er. Ihm zufolge wurden mindestens 20 verwundete Zivilisten in ein Krankenhaus der Provinzhauptstadt Laschkar Ga gebracht.

Sollten sich die Berichte der Augenzeugen bestätigen, wäre es der Angriff mit den meisten zivilen Opfern bei einem Angriff ausländischer Truppen seit dem Sturz der radikal-islamischen Taliban 2001. Heuer sind nach Angaben der afghanischen Regierung und Hilfsorganisationen mehr als 350 Zivilisten bei Einsätzen von ausländischen Soldaten ums Leben gekommen. (Ag./Red.)

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