Troika schließt Teilung des Kosovo nicht mehr aus

Die Kosovo-Troika schließt eine Aufspaltung der Provinz in einen albanischen und einen serbischen Teil nicht mehr aus. Die Kontaktgruppe aus EU, USA und Russland sei bereit, jede Übereinkunft umzusetzen, der Serben und Kosovaren zustimmten, sagte der EU-Unterhändler Ischinger. Auf die Frage, ob dies auch eine Teilung bedeuten könne, antwortete der deutsche Diplomat: "Wenn sie das wollen."

In separaten Verhandlungen mit der Troika hatten Serben und Kosovaren zuvor auf ihren Maximalforderungen beharrt und stehen sich damit weiter unversöhnlich gegenüber. Pristina hat bisher auch eine Teilung der Provinz in einen albanischen und serbischen Teil kategorisch ausgeschlossen und auf einer Unabhängigkeit des Kosovo in seinen bisherigen Grenzen verlangt. Allerdings stellt sich die Frage, wie diese Lösung im serbischen Nordteil des Kosovo durchzusetzen wäre, der anders als der Rest der Provinz weiterhin unter Einfluss Belgrads steht. Der Kosovo steht seit 1999, als ein NATO-Luftkrieg die serbischen Truppen zum Abzug aus der Provinz zwang, unter UNO-Verwaltung.

Die Führer des Kosovo hatten bei den Verhandlungen mit der Troika auf der Unabhängigkeit von Serbien noch heuer bestanden. Die Eigenstaatlichkeit der Provinz sei nicht verhandelbar. Das von Russland unterstützte Serbien sieht in der Provinz aber seine nationalen Wurzeln und will ihr allenfalls eine Autonomie gewähren.

EU-Unterhändler Ischinger versicherte unterdessen am Montag im Ö1-Morgenjournal, dass der Kososvo-Plan von UNO-Vermittler Ahtisaari, der eine "überwachte" Unabhängigkeit der serbischen Provinz mit albanischer Mehrheitsbevölkerung zum Inhalt hat, "nicht tot" sei. Wenn Belgrad und Pristina sich doch noch auf die Vorgaben des finnischen Ex-Präsidenten einigen könnten, wäre das "ein hervorragendes Ergebnis", meinte der deutsche Spitzendiplomat.

(APA)

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