Beobachter warnen vor Teilungsszenario für Kosovo

APA (epa)
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Nachdem die Kosovo-Troika eine Aufspaltung der Provinz in einen albanischen und einen serbischen Teil nicht mehr ausgeschlossen hat, warnen Beobachter vor einem solchen Schritt. Der Kosovo-Vermittler der EU, Petritsch, befürchtete, dies könnte andere Nationalitätenkonflikte auf dem Balkan neu anfachen. Der stellvertretender Kosovo-Beauftragter der UNO, Rohan, trat gegen eine Provinz-Teilung auf.

Eine Teilung stehe für die internationale Staatengemeinschaft weiterhin nicht zur Debatte, führte Rohan aus. Laut der albanischsprachigen kosovarischen Tageszeitung "Zeri" lud die Troika die Vertreter Belgrads und Pristinas für den 29. bzw. 30 August zu getrennten Treffen nach Wien ein.

Der EU-Vertreter in der Kosovo-Troika, Ischinger, hatte am Wochenende nicht ausgeschlossen, dass die Provinz geteilt werden könnte, sollten sich Belgrad und Pristina darauf verständigen. Rohan verwies gegenüber der APA auf die Leitprinzipien der Kosovo-Kontaktgruppe, welche die aus EU, USA und Russland bestehende Troika erst jüngst bestätigt habe. Darin sei eine Teilung des Kosovo "ganz klar und ohne Missverständnisse" abgelehnt worden. Zudem hätten auch Belgrad und Pristina gegen diese Variante Stellung bezogen. "Alle Beteiligten schließen es aus", betonte der Stellvertreter des UNO-Sonderbeauftragten für den Kosovo, Ahtisaari.

Die EU-Kommission bekräftigte am Montag ihr Festhalten am Ahtisaari-Plan. "Wir betrachten den Ahtisaari-Plan als besten verfügbaren Kompromiss", sagte ein Sprecher in Brüssel. Der Plan wird von Belgrad abgelehnt und scheiterte im UNO-Sicherheitsrat am Widerstand Russlands.

(APA)

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