Russisches Luftabwehrsystem für Syrien

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Einem Zeitungsbericht zufolge hat Russland mit der Lieferung von Kurzstrecken-Raketen an Syrien begonnen. Israel befürchtet eine Weitergabe der Waffen an die Hisbollah. Für Russland sind das "dumme Gerüchte".

Russland hat mit der Auslieferung moderner Luftabwehrsysteme an Syrien begonnen. Die Moskauer Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta" berichtete am Freitag unter Berufung auf Geheimdienstkreise, der erste Teil der Lieferung sei unterwegs.

Ein Sprecher der russischen Waffenexportbehörde Rosoboronexport wollte zu dem Bericht nicht Stellung nehmen. Die Zeitung berichtete, es handle sich um das moderne Panzyr-S1E-System mit Kurzstreckenraketen zur Luftabwehr. Israel wirft Moskau vor, an Syrien gelieferte Waffen seien in der Vergangenheit in die Hände der radikalen Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon geraten.

"Verbot der Weitergabe an dritte Staaten"

Ein hochrangiger Staatsvertreter sagte der Zeitung, diese Informationen seien "dumme Gerüchte". "Das ist nicht möglich", zitierte das Blatt Witali Schlykow vom staatlichen Komitee für Außen-und Verteidigungspolitik. "Eine der Bedingungen bei allen Waffengeschäften ist das Verbot der Weitergabe an dritte Staaten". Der Vertrag mit Syrien umfasst laut amtlichen Angaben die Lieferung von 50 Panzyr-Einheiten für rund 900 Millionen Dollar. Das in London erscheinende Fachmagazin "Jane's Defence Weekly" hatte im Mai berichtet, Syrien habe dem Iran die Lieferung von mindestens zehn Panzyr-Einheiten zugesagt. Russische Regierungsvertreter bestritten dies.

Der syrische Staatschef Bashar al-Assad hatte bei seinem letzten Moskau-Besuch vom russischen Präsidenten Wladimir Putin die Zusicherung erhalten, dass Russland die "wichtige Rolle", die Syrien "immer und auch in Zukunft" in der Nahost-Region spiele, unterstützen werde.

Russland bildet zusammen mit UNO, USA und EU das sogenannte Nahost-Quartett. Die in Sowjetzeiten zurückreichende enge bilaterale Militärkooperation werde weitergeführt.

(Ag.)

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