US-Senator in Bedrängnis: "Bin nicht auf Aktivitäten in Toiletten aus"

(c) AP (Charles Dharapak)
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US-Senator Craig war auf einer Flughafen-Toilette verhaftet worden. Er soll einem Mann unsittliche Avancen gemacht haben.

»Ich mache solche Sachen nicht. «

US-Senator Larry Craig

Die Demütigungen im Skandal um den republikanischen US-Senator Larry Craig nehmen kein Ende: Am Donnerstag (Ortszeit) spielten US-Fernsehsender den Mitschnitt der polizeilichen Vernehmung nach seiner Festnahme auf einer Flughafentoilette ab, wo er einem anderen Mann unsittliche Avancen gemacht haben soll.

Auf dem Band ist ein aufgeregter Craig zu hören, der wieder und wieder verneint, dass er mit einem Zivilpolizisten in der benachbarten Toilette füßeln wollte und zudem mehrfach unter der Trennwand hindurchgriff. "Ich bin eine respektvolle Person", sagt der 62-jährige verheiratete Familienvater, "ich mache solche Sachen nicht".

Er sei "nicht auf Aktivitäten in Toiletten aus" betonte Craig, der darauf beharrt, nicht schwul zu sein. Craig hatte nach der Festnahme auf dem Flughafen Mineapolis-St. Paul zunächst ein Schuldbekenntnis abgelegt und 500 Dollar (367 Euro) Strafe gezahlt, um einer zehntägigen Haftstrafe zu entgehen.

Er bezeichnete das Schuldeingeständnis später zwar als Fehler, Parteikollegen forderten ihn jedoch mit scharfen Worten auf, als Senator zurückzutreten. Führungsaufgaben in mehreren Ausschüssen im US-Senat musste Craig - ein vehementer Gegner der Homo-Ehe - bereits abgeben.

Die für ihre konservativen Auffassungen zum Thema Sitten und Moral bekannten Republikaner hatten in jüngster Zeit mit einer ganze Reihe von Skandalen zu kämpfen: Erst vor wenigen Wochen musste sich Craigs Senatskollege David Vitter entschuldigen, weil er als Kunde eines Begleitservices in Washington aufgeflogen war. Vergangenes Jahr gab der republikanische Abgeordnete Mark Foley nach Schlagzeilen über seine zweideutigen Online-Botschaften an männliche Praktikanten im Kongress sein Mandat auf. (Ag.)

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