Somalischer Islamistenführer aufgetaucht

AP (Oman Hassan)
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Der seit Ende vergangenen Jahres versteckt lebende Islamist Scheich Hassan Dahir Aweys nimmt an einer internationalen Konferenz in Eritrea teil. In den USA gilt er als gesuchter Terrorist.

Scheich Hassan Dahir Aweys, einer der Anführer der Union Islamischer Gerichte in Somalia, ist überraschend bei einer Konferenz in Eritrea aufgetaucht. Seit Juni vergangenen Jahres war er Vorsitzender eines Regionalparlaments in Südsomalia. Der als radikal geltende Islamist musste im Zuge des Krieges gegen das Nachbarland Äthiopien Ende 2006 fliehen und sich im Süden des Landes verstecken. Teile der Bevölkerung glauben, dass er selbst hinter dem Regierungssturz steckte, der zum Krieg mit Äthiopien führte.

Bei Konferenz in erster Reihe

Bei dem Treffen somalischer Oppositioneller in der eritreischen Hauptstadt Asmara saß er heute, Donnerstag, in der ersten Reihe und eröffnete die Gespräche mit islamischen Gebeten. Insgesamt waren etwa 300 Gäste bei der Konferenz, unter ihnen auch Vertreter der Vereinten Nationen, Frankreichs, Israels und der Europäischen Kommission. Aweys und andere somalische Delegierte sagten, dass sie ihr Land von den - wie sie es nennen - äthiopischen Besetzern befreien wollen.

Soll Kontakte zu al-Quaida haben

Aweys, dessen Markenzeichen sein rot gefärbter Kinnbart ist, war in den 1990ern Führer der Gruppe al-Ittihad al-Islami, der Verbindungen zum Terrornetzwerk al-Quaida nachgesagt werden. Aus diesem Grund steht er in den USA auf der Liste gesuchter Terroristen. Zur Zeit liegen noch keine Kommentare über sein Auftauchen von offizieller US-amerikanischer Seite vor.

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